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Salman Rushie | Credit: Chris Young / PA / picturedesk.com
Der Schriftsteller Rushdie stand (oder steht) auf einer Todesliste der iranischen Ajatollahs.
Der Schriftsteller Rushdie stand (oder steht) auf einer Todesliste der iranischen Ajatollahs.
Chris Young / PA / picturedesk.com

Messerattacke: Salman Rushdie schwer verletzt

13.08.2022 um 09:50, Gert Damberger
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Der Zustand des 75-jährigen Schriftstellers, dem ein Attentäter in Bauch und Hals gestochen hat, ist „nicht gut“, wie sein Manager bekanntgab.

Der Schriftsteller Salman Rushdie ist bei einer Lesung in den USA von einem 24-jährigen Amerikaner libanesischer Herkunft angegriffen und schwer verletzt worden. Das Motiv des festgenommenen Mannes aus New Jersey sei weiterhin unklar, sagte ein Polizeisprecher am Freitag. Der Vorfall ereignete sich bei einer Lesung im Ort Chautauqua im Westen des Bundesstaates New York. Der Polizei zufolge wurde Rushdie mindestens einmal in den Hals und den Bauch gestochen. Weltweit war das Entsetzen groß.

Leber ist verletzt

Der 75-Jährige wurde mit einem Hubschrauber in ein örtliches Krankenhaus gebraucht. Dort wurde er operiert - und seinem Manager zufolge an ein Beatmungsgerät angeschlossen. Er könne nicht sprechen und werde wahrscheinlich ein Auge verlieren, schrieb Andrew Wylie nach Angaben der "New York Times". Nervenstränge in seinem Arm seien durchtrennt und seine Leber beschädigt worden. "Die Nachrichten sind nicht gut."

Von der „Fatwa“ Chomeinis eingeholt?

Zu den Hintergründen des Angriffs gab es zunächst keine Details. Ob er in Zusammenhang mit der jahrzehntealten Fatwa steht, blieb zunächst offen. Rushdie war vor über 30 Jahren per Fatwa zum Tode verurteilt worden: Wegen seines Werks "Die satanischen Verse" ("Satanic Verses") aus dem Jahr 1988 hatte der damalige iranische Revolutionsführer Ajatollah Chomeini das religiöse Rechtsdokument veröffentlicht, das zur Tötung des Autors aufforderte. Die Tat fand bei einer Vorlesung Rushdies in der sogenannten Chautauqua Institution, einem Erziehungs- und Kulturzentrum statt - im Rahmen einer Serie unter dem Titel "Mehr als Schutz" ("More than Shelter"), bei der über die Vereinigten Staaten als Zufluchtsort für Schriftsteller im Exil und über die Verfolgung von Künstlern diskutiert werden sollte.

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