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Shoppingcenter melden hohe Besucherzahlen, Einkaufsstraßen gemischte Ergebnisse.
Shoppingcenter melden hohe Besucherzahlen, Einkaufsstraßen gemischte Ergebnisse.
Shoppingcenter melden hohe Besucherzahlen, Einkaufsstraßen gemischte Ergebnisse.
iStock.com/Stadtratte

8. Dezember: Handel zieht positive Bilanz

09.12.2025 um 10:44, Yunus Emre Kurt
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Hohe Kundenfrequenz, volle Shoppingcenter und ein leichtes Umsatzplus: Der verkaufsoffene Marienfeiertag brachte dem Handel einen starken Einkaufstag.

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Der 8. Dezember hat dem heimischen Handel auch in diesem Jahr wieder eine deutliche Belebung gebracht. Händler in ganz Österreich meldeten für den verkaufsoffenen Marienfeiertag eine hohe Kundenfrequenz, besonders in Einkaufszentren. Insgesamt zeigt sich die Branche zufrieden, wenngleich die Stimmung nicht überall gleich euphorisch ausfiel.

Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will fasst die Lage so zusammen: „Über alle Handelsbranchen und Regionen hinweg sind wir mit der Geschäftsentwicklung ziemlich zufrieden, aber nicht euphorisch.“

Wetter bremst zunächst

Die Auswertung des Handelstags zeigt ein klares Muster: Wo der Regen stark einsetzte, begann der Tag schleppend. Viele Nebenlagen verzeichneten bis Mittag deutlich weniger Kundschaft als erhofft.

Will erklärt: „In vielen Randlagen hat das Regenwetter dem Handel am Vormittag einen Strich durch die Rechnung gemacht.“ Doch das änderte sich am Nachmittag schlagartig. Flächendeckend legte die Frequenz zu und die Umsätze ebenso. Besonders stark wirkten sich wieder einmal die Weihnachtsmärkte aus, die traditionell als Frequenzbringer dienen und zu zahlreichen Spontankäufen führen.

Shoppingcenter melden Rekordfrequenzen

Die 16 Einkaufszentren von Spar European Shopping Centers (SES) vermeldeten ein ausgesprochen positives Ergebnis. Ob in Wien, Graz oder Vorarlberg, die Besucherströme waren überall stark.

Auch im Designer Outlet Parndorf nutzten Shoppingtouristen aus Wien, Niederösterreich, dem Burgenland, aber auch aus der Slowakei und Ungarn den freien Tag für einen verlängerten Einkaufsbummel.

Weihnachtsgeschäft 2025 leicht über Vorjahr

Eine aktuelle Blitzumfrage des Handelsverbandes zeigt zudem ein erfreuliches Zwischenfazit: Das Weihnachtsgeschäft liegt leicht über dem Niveau von 2024. Der Grund: Der 8. Dezember fällt heuer auf einen Montag, was den Konsumenten zusätzlich einen freien Einkaufstag beschert, ein Vorteil, der sich deutlich bemerkbar macht.

Freiwillige Arbeit

Obwohl Händler am Marienfeiertag öffnen dürfen, bleibt die Arbeit für Angestellte freiwillig. Niemand darf zum Dienst verpflichtet werden. Seit Jahrzehnten sorgt diese Regelung für Diskussionen und laut aktuellen Umfragen lehnt über die Hälfte der Österreicher offene Geschäfte am 8. Dezember nach wie vor ab.

Handelsforscher Ernst Gittenberger vom Institut für Handel, Absatz und Marketing (IHaM) erklärt: „Der Marienfeiertag hat sich vor allem bei jungen Konsumenten längst als Einkaufstag etabliert. Dennoch bleibt die gesellschaftliche Meinung geteilt.“

Lohnt sich das Aufsperren überhaupt?

Nicht alle Händler entscheiden sich automatisch dafür, am 8. Dezember zu öffnen. Besonders außerhalb hochfrequenter Standorte ist die wirtschaftliche Abwägung entscheidend. IHaM-Institutsvorstand Christoph Teller sagt: „Das Risiko bleibt: Man hat kalkulierbare Kosten, aber unvorhersehbare Umsätze. Nicht aufsperren bringt aber gar nichts.“

Mehr Öffnungszeit bedeute zudem nicht automatisch mehr Umsatz, oft verschieben sich die Einkäufe nur innerhalb des Zeitfensters. Für stark beschäftigte Konsumenten („time poor, cash rich“) sei der Feiertag jedoch ein zusätzliches und wichtiges Angebot.

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