Raub im Louvre: Napoleons Juwelen sind weg

• Raub im Louvre
• Flucht und Festnahme
• Reaktionen aus Paris
• Spurensuche im Museum
• Ein Ort mit Vorgeschichte

Am Sonntagmorgen haben Unbekannte im Louvre neun Juwelen aus Napoleons Sammlung geraubt. Der Tatort ist eines der berühmtesten Museen der Welt. Ein Verdächtiger wurde festgenommen, drei weitere sind noch auf der Flucht.

​Raub im Louvre

Der Überfall ereignete sich kurz nach der Öffnung des Louvre. Nach Angaben der französischen Kulturministerin Rachida Dati kam es „heute Morgen bei der Öffnung des Louvre-Museums zu einem Raubüberfall“. Sie erklärt auf X, es sei niemand verletzt worden. Die Täter drangen von der Seite der Seine in das Gebäude ein, wo derzeit Bauarbeiten stattfinden. Laut der Zeitung „Le Parisien“ nutzte die Bande einen Lastenaufzug, der direkt in den betroffenen Raum führt. Dort schlugen sie Fenster ein und entwendeten gezielt Stücke aus der Schmucksammlung Napoleons und der Kaiserin Joséphine.

​Flucht und Festnahme

Nach Informationen der Polizei bestand die Gruppe aus mindestens vier Männern. Einer von ihnen wurde kurz nach der Tat festgenommen. Drei weitere konnten entkommen. Französische Medien berichteten, die Männer seien mit einem Motorroller geflüchtet. Das Museum bleibt laut offizieller Mitteilung „aus außergewöhnlichen Gründen“ den ganzen Tag geschlossen. Der genaue Wert der Beute wird auf mehrere Millionen Euro geschätzt.

​Reaktionen aus Paris

Rachida Dati bestätigt am Vormittag auf X: „Ich bin vor Ort an der Seite der Museumsteams und der Polizei. Die Ermittlungen laufen.“ In einem zweiten Posting schreibt sie: „Keine Verletzten zu melden.“ Der Tatort liegt nur wenige Meter von der berühmten Glaspyramide entfernt. Bereits am Vormittag rückten Spezialkräfte der Pariser Polizei an. Besucher, die sich in der Nähe aufhielten, mussten das Gelände verlassen.

​Spurensuche im Museum

Nach Angaben der Ermittler deutet der Ablauf auf ein professionelles Vorgehen hin. Die Täter kannten offenbar die Sicherheitsstrukturen des Louvre. Der verwendete Lastenaufzug wird normalerweise nur für Transporte und Bauarbeiten genutzt. Die entwendeten Stücke gehören zu einer historischen Kollektion, die nach der Krönung Napoleons und Joséphines im Jahr 1804 zusammengestellt wurde. Darunter befanden sich eine Halskette, eine Brosche und eine Tiara. Mehrere der Juwelen waren bereits während der Französischen Revolution aus königlichem Besitz entwendet worden.

​Ein Ort mit Vorgeschichte

Der Louvre zählt zu den meistbesuchten Museen der Welt. Er beherbergt Meisterwerke von Leonardo da Vinci, Michelangelo und Delacroix. Bereits 1911 war das Museum Schauplatz eines spektakulären Raubes. Damals entwendete der Angestellte Vincenzo Peruggia die „Mona Lisa“, indem er sich über Nacht in einem Wandschrank versteckte. Zwei Jahre später tauchte das Gemälde in Florenz wieder auf. Auch diesmal hoffen die Ermittler, die Beute unbeschadet wiederzufinden.