Preis-Hammer: Lidl streicht die Mehrwertsteuer
Spanien hat es getan, Portugal ebenso, jetzt werden die Rufe auch in Österreich lauter: Die Rede ist vom temporären Aussetzen der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel. Nun mischt auch der Lebensmittelhandel selbst mit.
100 Grundnahrungsmittel billiger
Von 28. September bis Ende Oktober streicht Lidl bei 100 Grundnahrungsmitteln die Mehrwertsteuer. Die Preise sinken damit um den entsprechenden Steuersatz. Was bei Herrn und Frau Österreicher am häufigsten auf den Tisch kommt, wird an der Kassa deutlich günstiger. Je nach Warengruppe beträgt der Rabatt 10 oder 20 Prozent. Eingeschlossen sind beispielsweise Semmeln, Butter, Bananen, Milch, Joghurt, Faschiertes, Mehl, Zucker oder Öl. Betroffen ist jeweils das günstigste Produkt der Warengruppe. Beim Lebensmitteleinkauf kann man so ordentlich sparen. Allein bei jenen 28 Produkten, die von der Arbeiterkammer monatlich verglichen werden, kann man so 6,65 Euro sparen.
Entlastung für Haushalte
Der Hintergrund der Aktion ist dabei mehr als eine einfache Rabatt-Aktion. Österreichs Haushalte stöhnen unter der anhaltenden Teuerung, der wöchentliche Lebensmitteleinkauf gerät für viele zur finanziellen Belastungsprobe. Im Juli lag die Inflation erneut über sieben Prozent. Lebensmittel sind im Schnitt sogar über neun Prozent teurer geworden. Kurzfristige Entlastung könnte ein temporäres Aussetzen der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel bringen, meinen Experten.
Eine allfällige Senkung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel müsste jedenfalls an die Kunden weitergegeben werden.
Aussetzen der Mehrwertsteuer
Lidl selbst verleiht der Forderung mit der Streich-Aktion zusätzlichen Nachdruck. "Ein Aussetzen der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel würden wir selbstverständlich sofort und vollumfänglich weitergeben", betont Lidl-Chef Alessandro Wolf. Die Maßnahme könnte "ohne allzu große laufende administrative Aufwände" schnell umgesetzt werden. "Wir sind bereit", lässt er wissen. Für die Aktion nimmt der Diskonter einen höheren Millionenbetrag in die Hand.
Umsetzung schwierig
Von Seiten der Politik sieht man das mit gemischten Gefühlen. "Eine allfällige Senkung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel müsste jedenfalls an die Kunden weitergegeben werden", heißt es auf Anfrage aus dem Sozialministerium. Eine entsprechende Überwachung stelle sich kompliziert dar.
