Warnung: Norovirus am Kreuzfahrtschiff – Gefahr steigt
Inhaltsverzeichnis
- „Queen Mary 2“: Luxusliner wird zum Virenherd
- Warum Kreuzfahrtschiffe ideale Brutstätten sind
- Mini-Virus, riesige Wirkung: Wie gefährlich ist das Norovirus?
- So schützen Sie sich vor dem Norovirus an Bord
- Wenn’s einen erwischt: Tipps bei einer Infektion
In den ersten sechs Monaten dieses Jahres hat es auf Kreuzfahrtschiffen fast so viele Norovirus-Ausbrüche gegeben wie im gesamten Jahr 2024. Laut der US-Gesundheitsbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) wurden bereits zwölf Fälle registriert, während es 2024 insgesamt 15 Ausbrüche waren. Zum Vergleich: 2023 waren es lediglich 13. Von einem Ausbruch spricht die CDC, wenn drei Prozent oder mehr der Passagiere betroffen sind.
Schuld an der Häufung ist eine neue Variante des Norovirus, gegen das die Grundimmunität der Bevölkerung noch gering ist. In den USA sind die Infektionszahlen zuletzt generell stark angestiegen. Regional war die Zahl der Ausbrüche zwischen August 2024 und Juni 2025 sogar doppelt so hoch wie im Vergleichszeitraum davor.
„Queen Mary 2“: Luxusliner wird zum Virenherd
Kein Wunder also, dass sich auch die Zahl der Norovirus-Infektionen auf Kreuzfahrtschiffen zuletzt gehäuft hat. Besonders drastisch war der Ausbruch auf dem Luxusliner „Queen Mary 2“. Im März erkrankten dort 266 von 2.538 Passagieren, also fast elf Prozent, an den typischen Norovirus-Beschwerden. Sie mussten isoliert werden, das Schiff wurde desinfiziert.
Das Virus hat auf hoher See leichtes Spiel – und so ist die „Queen Mary 2“ kein Einzelfall. Auch auf anderen Schiffen spielten sich ähnliche Szenarien ab. Immer wieder melden Reedereien neue Krankheitswellen an Bord.
Warum Kreuzfahrtschiffe ideale Brutstätten sind
Ein Kreuzfahrtschiff ist aus virologischer Sicht ein Paradies für Krankheitserreger. Tausende Menschen benutzen Tag für Tag dieselben Pools, Buffets, Toiletten und Fitnessgeräte. Laut CDC reicht schon ein einziger infizierter Passagier, ein kontaminierter Türgriff oder ein verseuchtes Lebensmittel, um eine Infektionskette auszulösen.
Durch die extrem kurze Inkubationszeit – oft nur 6 bis 50 Stunden – kann es während einer einzigen Kreuzfahrt gleich mehrere Infektionswellen geben. Experten berichten sogar von Fällen, in denen dieselben Schiffe über mehrere Reisen hinweg betroffen waren.
Mini-Virus, riesige Wirkung: Wie gefährlich ist das Norovirus?
Noroviren zählen weltweit zu den häufigsten Auslösern akuter Magen-Darm-Erkrankungen. Typische Symptome sind plötzliches, heftiges Erbrechen, wässriger Durchfall, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Übelkeit und starke Schwäche.
Besonders Kinder, ältere Menschen und Vorerkrankte sind gefährdet, weil sie rasch zu viel Flüssigkeit verlieren können. Bereits wenige Viruspartikel reichen aus, um eine Infektion auszulösen. Medikamente oder gar einen Impfstoff gegen das Virus gibt es nicht.
So schützen Sie sich vor dem Norovirus an Bord
Daher bleibt nur, selbst so gut wie möglich vorzubeugen. Häufiges Händewaschen, Desinfizieren von Flächen, und auf Hygiene beim Essen achten, kann vor Ansteckung schützen. Wer eine Kreuzfahrt plant, sollte wissen, dass Gemeinschaftsanlagen und Buffets zu den größten Risikofaktoren zählen.
Wenn’s einen erwischt: Tipps bei einer Infektion
Wer sich angesteckt hat, muss vor allem auf eines achten: genug trinken! Durchfall und Erbrechen führen schnell zu einem gefährlichen Flüssigkeits- und Mineralstoffverlust. Elektrolytlösungen aus der Apotheke helfen dabei.
Außerdem gilt: strikte Bettruhe und den Kontakt zu anderen möglichst meiden, um niemanden anzustecken. Bei anhaltender Schwäche oder Kreislaufproblemen unbedingt ärztliche Hilfe holen.