Pleite-Hammer: Hallmann meldet Privatinsolvenz an
Inhaltsverzeichnis
- Privatinsolvenz mit 30-Prozent-Quote
- 95 Millionen Euro Verbindlichkeiten
- Marktumfeld laut Hallmann „toxisch“
- SÜBA-Pleite als Vorbeben
Nach dem spektakulären Absturz von René Benko hat es den nächsten prominenten Immobilieninvestor erwischt. Klemens Hallmann, einer der bekanntesten Player am heimischen Markt, hat Privatinsolvenz angemeldet. Der Wiener Unternehmer, der sich über Jahre ein Milliardenimperium aufgebaut hat, will im Rahmen eines Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung seine Schulden restrukturieren.
Nicht betroffen von der Pleite ist die Hallmann Holding, die kürzlich die Mehrheit am insolventen Bauträger Süba AG verkauft hat. Es handelt sich um eine reine Privatinsolvenz.
Privatinsolvenz mit 30-Prozent-Quote
Hallmann hat am Montag, den 18. August 2025, beim Handelsgericht Wien ein Schuldenregulierungsverfahren beantragt. Es handelt sich um eine Privatinsolvenz mit Eigenverwaltung. Hallmann bleibt also vorerst selbst für die Abwicklung zuständig. Gläubigern wurde eine Quote von 30 Prozent angeboten. Das Ziel sei, vorhandene Vermögenswerte geordnet zu veräußern, um die angebotene Quote zu bedienen und gleichzeitig die Kontrolle über die eigene wirtschaftliche Zukunft zu behalten.
95 Millionen Euro Verbindlichkeiten
Laut Kreditschutzverband AKV hat Hallmann sein Vermögen mit rund 5,86 Millionen Euro beziffert. Dazu zählen mehrere Liegenschaften und Beteiligungen an Unternehmen. Der tatsächliche Wert muss vo der Insolvenzverwaltung erst noch geprüft werden. Demgegenüber stehen Forderungen von 102 Gläubigern in Höhe von rund 95 Millionen Euro. 75 Millionen Euro entfallen auf sogenannte "Eventualverbindlichkeiten". Dabei handelt es sich größtenteils aus Bürgschaften, die je nach Haftungslage schlagend werden könnten.
Marktumfeld laut Hallmann „toxisch“
Begründet wurde der Schritt mit einem „außergewöhnlich herausfordernden und toxischen Marktumfeld“. Die anhaltende Krise auf den Kapital- und Immobilienmärkten, gestiegene Zinsen und ein verschärftes Finanzierungsumfeld hätten Hallmanns wirtschaftliche Situation massiv belastet. Es gehe ihm um ein transparentes Verfahren, um eine nachhaltige Lösung im Sinne der Gläubiger zu finden, betont der 48-Jährige. Eigenen Angaben zufolge ist dies seine erste Insolvenz.
SÜBA-Pleite als Vorbeben
Der Insolvenzantrag erfolgt nur wenige Monate, nachdem Hallmanns Bauträger-Tochter SÜBA AG selbst in ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung geschlittert ist. Damals wurden von 63 Gläubigern Forderungen in Höhe von 262 Millionen Euro angemeldet. Die Hallmann Holding betonte mehrfach, dass sie für die SÜBA finanziell nicht hafte, zumal sie mit 45 bis 50 Millionen Euro selbst zu den größten Gläubigern gehört. Die Privatinsolvenz von Hallmann steht formal nicht im Zusammenhang mit dem Sanierungsverfahren der SÜBA, für die inzwischen ein Sanierungsplan mit 20-Prozent-Quote angenommen wurde.