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Porträt des krebskranken Joe Biden im Anzug, mit ernster Miene, vor unscharfem Hintergrund im Freien.
Ex-Präsident Joe Biden hat seine Krebsdiagnose veröffentlicht.
Ex-Präsident Joe Biden hat seine Krebsdiagnose veröffentlicht.
Annabelle Gordon / REUTERS / picturedesk.com

Schockdiagnose: Joe Biden schwer krank

19.05.2025 um 07:06, Stefanie Hermann
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Ex-Präsident Joe Biden ist schwer krank. Er leidet an aggressivem Prostatakrebs mit Knochenmetastasen. Die Erkrankung gilt als unheilbar, aber gut behandelbar.

Der frühere US-Präsident Joe Biden (82) ist an Prostatakrebs erkrankt. Das bestätigte sein persönliches Büro am Sonntagabend in einer schriftlichen Stellungnahme. Die Erkrankung sei aggressiv, aber durch die Hormonabhängigkeit gut behandelbar.

„Am Freitag wurde bei ihm Prostatakrebs diagnostiziert, mit einem Gleason-Score von 9 (Gradgruppe 5) und Metastasen in den Knochen“, heißt es in dem offiziellen Statement. „Auch wenn es sich um eine aggressivere Form der Erkrankung handelt, scheint der Krebs hormonempfindlich zu sein, was eine wirksame Behandlung ermöglicht.“

Auffälligkeiten führten zur Diagnose

Die Diagnose erfolgte, nachdem Biden über zunehmende Harnprobleme geklagt hatte. Daraufhin wurde bei einer Untersuchung ein auffälliger Prostataknoten festgestellt. Nach weiterführenden Tests stand fest: Es handelt sich um ein hochgradig bösartiges Prostatakarzinom, das sich bereits im Körper ausgebreitet hat.

Metastasen in den Knochen

„Gleason 9 ist der Score, den man nicht haben möchte“, so Dr. Jeffrey Kuhlman, ehemaliger White-House-Arzt (2000–2013), gegenüber ABC. Der hohe Gleason-Score bezeichnet eine schnell wachsende und streuende Krebsform. Sie sei nicht heilbar, erklärt Dr. William Dahut, Chief Scientific Officer der American Cancer Society in der BBC. Aufgrund der Hormonabhängigkeit spreche sie aber meist gut auf erste Behandlungen an. Mit modernen Therapien könne man „viele Jahre gut mit der Krankheit leben“. 

Biden selbst hat sich bisher nicht persönlich zur Diagnose geäußert, laut seinem Umfeld befinde er sich jedoch bei Kräften und sei im engen Austausch mit Ärzten.

Rückzug aus Wahlkampf

Biden, der als 46. Präsident der Vereinigten Staaten amtierte, hatte ursprünglich für eine zweite Amtszeit kandidiert. Nach dem desaströsen Auftritt beim TV-Duell gegen Donald Trump im Juni 2024 wuchs der parteiinterne Druck. Ende Juli zog Biden seine Kandidatur zurück – offiziell, um eine Spaltung der Demokraten zu verhindern.

„Ich wollte das Land über mein persönliches Interesse stellen“, sagte Biden Anfang Mai im Interview mit der ABC, wo er auch Gerüchte über kognitive Ausfälle vehement zurückwies: „Es gibt nichts, das das untermauert."

 

Trump wünscht rasche Genesung

Trotz jahrelanger politischer Gegnerschaft reagierte Donald Trump mit versöhnlichen Worten auf die Nachricht: „Melania und ich sind traurig über die Diagnose. Wir wünschen Joe eine schnelle und erfolgreiche Genesung“, so auf seiner Plattform Truth Social.

Politische Weggefährten wie Kamala Harris, Barack Obama und Nancy Pelosi bekunden öffentlich ihre Unterstützung. Obama lobt Biden als jenen, „der mehr für die Krebsforschung getan hat als jeder andere“ und versichert: „Er wird mit seiner gewohnten Entschlossenheit und Würde kämpfen.“

Auch Kamala Harris spricht Biden Mut zu: "Joe ist ein Kämpfer – er wird dieser Herausforderung mit der Kraft, Resilienz und dem Optimismus begegnen, die ihn immer ausgezeichnet haben."

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