Streik in Italien: Urlaubern droht Verkehrschaos
- Generalstreik legt Italien lahm
- Stillstand vom Zug bis zur Fähre
- Verkehrschaos in ganz Italien
- Etwas Entlastung in Sicht
- Hintergrund zum Streik
Pünktlich zum Feiertag Fronleichnam legt ein landesweiter Generalstreik Italien lahm. Seit Donnerstagabend um 21 Uhr geht nichts mehr: Für ganze 24 Stunden soll das öffentliche Leben in weiten Teilen des Landes zum Erliegen kommen. In den italienischen Medien ist bereits von einem „schwarzen Freitag“ die Rede.
Stillstand vom Zug bis zur Fähre
Betroffen sind nahezu alle Verkehrs- und Transportbereiche. Der Bahnverkehr kommt nahezu zum Erliegen, ebenso der Flugverkehr, hier vor allem durch die Arbeitsniederlegung des Bodenpersonals, der Gepäckabfertigung und der Shuttle-Fahrer.
In zahlreichen Städten wird der öffentliche Nahverkehr nur eingeschränkt angeboten. So sollte man in Rom, Mailand und Neapel heute eine Extraportion Geduld mitbringen.
Betroffen sind aber nicht nur Öffi-Fahrer. Auch die Autobahnbetreiber streiken. Hier machen geschlossene Mautstellen und längeren Staus Reisenden das Leben schwer. Ebenso eingeschränkt ist der Fährverkehr, insbesondere die Verbindungen zu den Inseln sowie nach Griechenland, Kroatien und Spanien.
Verkehrschaos in ganz Italien
Reisende und Pendler müssen sich auf massive Beeinträchtigungen einstellen. An der Stazione Termini in Rom kommt es zu Zugausfällen und Verspätungen von bis zu 30 Minuten. Teile der U-Bahn sind außer Betrieb. Besonders kritisch ist die Lage in Metropolen wie Rom und Mailand, wo selbst die Metro nur teilweise fährt. Auch der Flugverkehr leidet: ITA Airways hat rund 30 Flüge gestrichen, vor allem auf Inlandsstrecken. In Venedig sind selbst die Wassertaxis nur eingeschränkt unterwegs.
Etwas Entlastung in Sicht
Trotz der breiten Streikfront gibt es auch Lichtblicke. Im Bahnverkehr gelten garantierte Fahrzeiten von 6 bis 9 Uhr sowie 18 bis 21 Uhr. Im Flugverkehr sind Verbindungen zwischen 7 und 10 Uhr sowie 18 bis 21 Uhr gesichert. Auch bei den Fähren wird ein Mindestmaß an Serviceleistungen aufrechterhalten. In Südtirol verkehren bestimmte Ersatzdienste wie gewohnt. Reisenden wird dennoch geraten, den Status ihrer Verbindung frühzeitig zu prüfen.
Hintergrund zum Streik
Hinter dem Streik stehen verschiedene Basisgewerkschaften wie USB, SGB und CUB. Sie kritisieren nicht nur die Arbeitsbedingungen im Verkehrssektor, sondern fordern auch strukturelle Reformen. Dazu gehören mehr Geld für Bildung, Gesundheit und Sicherheit sowie der Widerstand gegen Prekarisierung und Privatisierung. Zusätzlich richtet sich der Streik gegen die hohen Verteidigungsausgaben des Landes, auch ein Waffenstillstand in Gaza ist Teil des Forderungskatalogs.