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Energie verteuerte sich um 7,9 Prozent und bleibt Haupttreiber.
Energie verteuerte sich um 7,9 Prozent und bleibt Haupttreiber.
Energie verteuerte sich um 7,9 Prozent und bleibt Haupttreiber.
hanohiki / iStock

Inflation: Preise steigen weiter rasant

02.10.2025 um 09:22, Yunus Emre Kurt
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Österreichs Inflation fällt im September auf 4 Prozent. Während Lebensmittel billiger werden, treiben Energiepreise die Teuerung erneut in die Höhe.

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Die Inflationsrate in Österreich ist im September 2025 leicht gesunken. Laut einer Schnellschätzung der Statistik Austria liegt sie bei 4 Prozent, nach 4,1 Prozent im August. Eine spürbare Entlastung ist das allerdings nicht. Vor allem Energie bleibt teuer und sorgt für Druck auf die Haushalte.

Dienstleistungen bleiben teuer

„Stärkster Preistreiber war erneut der Dienstleistungsbereich mit einem Preiszuwachs von 4,7 Prozent“, erklärte Manuela Lenk, fachstatistische Generaldirektorin der Statistik Austria. Besonders im Tourismus- und Freizeitbereich blieben die Preise hoch. Auch Kosten für Gastronomie, Friseure oder Handwerker tragen zum anhaltend hohen Niveau bei.

Lebensmittel und Waren etwas günstiger

Ein wenig Entlastung zeigt sich bei Lebensmitteln, Alkohol und Tabak. Hier lag die Teuerung im September bei 3,8 Prozent – nach 5 Prozent im August. Auch Industriegüter verteuerten sich nur noch um 1,4 Prozent, im Vormonat waren es 2,2 Prozent gewesen. Damit gibt es zumindest in einigen Bereichen eine leichte Abkühlung.

Energiepreise ziehen wieder an

Für viele Haushalte ist die Energiepreisentwicklung jedoch entscheidend und hier sieht es düster aus. Strom bleibt teuer, hinzu kommen gestiegene Treibstoffpreise. Mit einem Plus von 7,9 Prozent im September hat sich die Teuerung im Energiebereich deutlich beschleunigt, nach 5,9 Prozent im August. „Die dämpfende Wirkung billiger Treibstoffe fällt weg, Strom bleibt ein wesentlicher Preistreiber“, betonte Lenk.

Blick nach Europa

Ein Vergleich mit den Nachbarländern zeigt, dass Österreich weiterhin stärker von der Teuerung betroffen ist als viele andere EU-Staaten. In Deutschland kletterte die Inflationsrate im September auf 2,4 Prozent, den höchsten Wert seit Dezember. In Frankreich bleibt die Lage hingegen vergleichsweise stabil: Dort lag die Teuerung bei nur 1,1 Prozent. In Italien zogen die Preise mit einem Anstieg auf 1,8 Prozent ebenfalls etwas stärker an.

Österreich über Eurozonen-Schnitt

Schon im August lag die Inflation in Österreich mit 4,1 Prozent deutlich über dem Eurozonen-Schnitt von 2,1 Prozent. Für September wird erwartet, dass sich dieser Abstand fortsetzt. Österreichs Wirtschaft kämpft weiterhin mit hohen Kosten für Energie und Dienstleistungen, die stärker ins Gewicht fallen als in vielen anderen Ländern der Eurozone.

Keine Entwarnung für Konsumenten

Für die Konsumenten bedeutet das: Ein Ende der Teuerung ist nicht in Sicht. Zwar gibt es einzelne Entlastungen im Warenkorb, insgesamt bleibt die finanzielle Belastung hoch. Ökonomen rechnen damit, dass sich die Inflation nur langsam zurückbildet, solange Energiepreise auf hohem Niveau verharren.

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