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Ein ICE-Zug steht im Kölner Hauptbahnhof, dahinter ist der Kölner Dom zu sehen.
Auf der Strecke zwischen Köln-Mülheim und Leverkusen-Manfort ist ein ICE mit einer Betonplatte kollidiert.
Auf der Strecke zwischen Köln-Mülheim und Leverkusen-Manfort ist ein ICE mit einer Betonplatte kollidiert.
Roberto Pfeil / dpa / picturedesk.com

ICE kracht gegen Betonplatte auf Gleisen

21.10.2025 um 12:41, Stefanie Hermann
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Zwischen Köln-Mülheim und Leverkusen-Manfort ist ein ICE gegen eine Betonplatte geprallt. Zwei Jugendliche gestehen: Sie haben die Platte dorthin gelegt.

Am Sonntagnachmittag (19. Oktober 2025) ist auf der Bahnstrecke zwischen Köln-Mülheim und Leverkusen-Manfort ein ICE mit einer Betonplatte kollidiert. Nach Angaben der Bundespolizei hatten zwei Jugendliche im Alter von 13 und 17 Jahren die Platte zuvor aus einem Kabelkanal entnommen und auf die Schienen gelegt. Der Zug konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und prallte gegen das Hindernis.

Keine Verletzten, aber Sachschaden und Sperrung

Glücklicherweise wurde bei dem Zusammenstoß niemand verletzt. Das Triebfahrzeug des ICE erlitt leichte Schäden. Die Bahnstrecke musste für etwa eine Stunde vollständig gesperrt werden. Dadurch kam es im Raum Köln zu Verspätungen und Umleitungen. Die Schadenshöhe wird noch ermittelt.

Jugendliche geständig

Die beiden Jugendlichen gaben die Tat nach dem Vorfall zu. Laut Polizei erklärten sie, sie hätten die Situation „aus Neugierde“ provozieren wollen und ihre Handlung sofort bereut. Beide wurden ihren Erziehungsberechtigten übergeben. Gegen sie läuft ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr.

Rechtliche Bewertung

Da der 13-Jährige strafrechtlich noch nicht verantwortlich ist, drohen ihm keine rechtlichen Konsequenzen. Der 17-Jährige gilt als bedingt strafmündig. Ob er das Unrecht seiner Tat erkennen konnte, wird ein Gericht im Einzelfall prüfen. Zusätzlich sind zivilrechtliche Forderungen durch die Deutsche Bahn möglich.

Bundespolizei warnt vor lebensgefährlichem Verhalten

Die Bundespolizei Köln warnt vor leichtsinnigen Aktionen im Gleisbereich. „Züge nähern sich mit hoher Geschwindigkeit und oft beinahe lautlos, wodurch eine rechtzeitige Reaktion kaum möglich ist“, so ein Sprecher. „Züge haben außerdem einen extrem langen Bremsweg und können nicht ausweichen.“ Das Betreten von Gleisanlagen sei streng verboten. "Bahnanlagen sind kein Ort für Mutproben", so die Polizei.

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