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Eine Entspannung ist kurzfristig nicht zu erwarten.
Eine Entspannung ist kurzfristig nicht zu erwarten.
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MarianVejcik/iStock.com

Influenza wütet: Was Österreich jetzt erwartet

10.12.2025 um 08:41, Yunus Emre Kurt
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Österreich rutscht in eine frühe Grippewelle: Über 20 Prozent positiver Proben, steigende Krankenstände und eine neue Virusvariante prägen das Geschehen.

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Die Grippe hat Österreich dieses Jahr besonders früh erreicht. Wie das Zentrum für Virologie der MedUni Wien bestätigt, wurden in der vergangenen Kalenderwoche bei mehr als 20 Prozent der getesteten Patientinnen und Patienten Influenza-Viren nachgewiesen. Diese Schwelle markiert offiziell den Beginn der Grippewelle, rund vier Wochen früher als in vorangegangenen Saisonen.

Auffällig ist, dass die diesjährige Welle nicht nur früher startet, sondern auch eine neue Dynamik zeigt. Die Virologie spricht von einem „breitflächigen Anstieg“ der Influenzafälle im Bundesgebiet.

Neue Virusvariante breitet sich aus

Aktuell dominiert in Österreich die Influenza-Variante A(H3N2)K, eine Weiterentwicklung früherer Virusstämme. Bereits Ende Oktober wurden erste sporadische Fälle festgestellt, ebenfalls früher als üblich. Diese frühe Aktivität deutet darauf hin, dass sich die Grippewelle länger oder intensiver entwickeln könnte als in den Vorjahren.

Auch der Blick auf Europa zeigt ein ähnliches Muster: Von 36 beobachteten Ländern melden 21 Staaten eine regionale oder weit verbreitete Influenzaaktivität. Die MedUni spricht von einer europaweit „dynamischen Infektionslage“.

Deutlicher Anstieg bei Krankenständen

Die Auswirkungen zeigen sich zunehmend auch im Arbeitsmarkt. Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) registrierte in der Vorwoche einen klaren Anstieg an Krankenmeldungen aufgrund der „echten Grippe“ sowie grippaler Infekte.

Die Zahlen verdeutlichen den Trend:

  • Influenza-Krankenstände: von 891 auf 1.572
  • Covid-19-Krankenstände: von 2.206 auf 2.404

Damit steigt die Belastung für Betriebe und Gesundheitseinrichtungen gleichermaßen. Viele Ärzte melden bereits eine überdurchschnittlich hohe Anzahl an Atemwegsinfektionen.

Experten empfehlen dringend zur Impfung

Angesichts des frühen Ausbruchs raten Fachleute besonders zur kostenlosen Grippeimpfung, die österreichweit zur Verfügung steht. ÖGK-Chefarzt Andreas Krauter betont: „Um sich vor schweren Krankheitsverläufen und Krankheitsfolgen aufgrund einer Influenza zu schützen, ist die kostenlose Grippe-Impfung ratsam.“

Er empfiehlt, sich in der eigenen Hausarztpraxis über die Impfmöglichkeiten zu informieren. Auf der offiziellen Impfplattform des Bundes (www.impfen.gv.at) sowie auf den Seiten der ÖGK sind alle teilnehmenden Impfstellen gelistet.

Warum die Grippewelle heuer früher kommt

Virologen führen den frühen Anstieg auf mehrere Faktoren zurück:

  • Witterung: Schneller Temperaturabfall im Herbst begünstigt die Verbreitung von Atemwegsviren.
  • Verhalten: Mehr Indoor-Aktivitäten und wieder zunehmende Großveranstaltungen.
  • Virusentwicklung: Eine neue Variante kann schneller zirkulieren, wenn die Immunlage in der Bevölkerung unterschiedlich ist.

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