Massiver Bergsturz: Gerölllawine verschüttet Bergdorf
- 300 Menschen evakuiert
- Gefahr noch nicht gebannt
- Drei Millionen Kubikmeter Gestein
- Suchaktion: Mann (64) vermisst
Schockierende Bilder aus der Schweiz: Am Mittwoch wurde das Bergdorf Blatten im Kanton Wallis von einem enormen Gletschersturz begraben. Wie die Polizei bekanntgegeben hat, wird ein Mann vermisst.
300 Menschen evakuiert
Da sich die Naturkatastrophe bereits abgezeichnet hatte, wurden die rund 300 Einwohner schon vergangene Woche komplett evakuiert. Viele ihrer Häuser sind nun komplett zerstört, verschüttet unter einer mehrere Meter hohen Schlammlawine. „Wir haben das Dorf verloren, aber nicht das Herz“, appelliert Gemeindepräsident Matthias Bellwald bei einer Pressekonferenz an die Betroffenen.
Auch wenn das Dorf unter einem großen Schuttkegel liegt, wissen wir, wo unsere Häuser und unsere Kirche wieder stehen müssen.
Gefahr noch nicht gebannt
Noch sei die Gefahr laut Naturgefahren-Experte Raphaël Mayoraz nicht gebannt. Der Fluss Lonza sei auf rund zwei Kilometern Länge stark aufgestaut worden, wodurch es zu weiteren Muren kommen könne.
Drei Millionen Kubikmeter Gestein
Die gewaltige Staub- und Geröllwolke donnerte gegen 15.30 Uhr ins Tal hinab. Drei Millionen Kubikmeter Gesteinsmaterial dürften auf das Dörfchen niedergegangen sein. Der Schuttkegel sei 50 bis 200 Meter dick – man spricht von einem historisch beispiellosen Ereignis. Schätzungen zufolge dürfte der Schutt vom Kleinen Nesthorn (3.800 m) ganz oder zum großen Teil mit dem Abbruch des Birchgletschers zu Tal gelangt sein. Zusätzlich hat ein Erdbeben der Stärke 3,1 die Erde erschüttert.
BREAKING: Massive Glacier Collapse in Blatten, Valais (Switzerland) – May 28, 2025
Over 3.5 million m³ of ice, rock, and snow collapsed from the Birch Glacier, putting 9 million tons of pressure on the glacier.
The entire village of Blatten (approx. 300 people) was evacuated in… pic.twitter.com/ntmV35GL8o— Weather Monitor (@WeatherMonitors) May 28, 2025
Suchaktion: Mann (64) vermisst
Am Mittwochnachmittag hat die Polizei bekanntgegeben, dass ein 64-jähriger Einheimischer vermisst wird. Er soll sich nach bisherigen Erkenntnissen im betroffenen Gebiet aufgehalten haben. Trotz intensiver Suche mit Helikoptern und Drohnen mit Wärmebildkamera fehlt von ihm bislang jede Spur.