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Würfel, die den Gender Pay Gap visualisieren.
Der Gender Pay Gap in Österreich liegt bei 18,4 Prozent.
Der Gender Pay Gap in Österreich liegt bei 18,4 Prozent.
iStock.com/Marcela Ruth Romero

Pay-Gap: Hier verdienen Frauen gleich viel wie Männer

08.03.2024 um 11:45, Simone Reitmeier
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Der Gender Pay Gap beträgt in Österreich 18,4 Prozent – einer der höchsten in der EU. Ein Unternehmen behauptet allerdings, bei nur 0,64 Prozent zu liegen.

Österreichweit liegt der Gender Pay Gap – also die Differenz zwischen den durchschnittlichen Bruttostundenverdiensten von Frauen und Männern – bei satten 18,4 Prozent (Statistik Austria). Im EU-Vergleich zählt Österreich damit zu den Ländern mit dem höchsten Gender Pay Gap – der Durchschnitt innerhalb der Europäischen Union liegt bei 12,7 Prozent. Nur in Estland ist der Unterschied noch größer als in Österreich. Offenbar gibt es aber ein Unternehmen, das gezielt gegensteuert und versucht, die Lücke zu schließen.

Ikea: Nur 0,64 Prozent Unterschied

Anlässlich des Weltfrauentags hat Ikea Österreich seinen Gender Pay Gap im Unternehmen öffentlich gemacht: Laut eigenen Angaben verdienen Männer bei Ikea nur 0,64 Prozent mehr als Frauen – ein deutlicher Kontrast zum österreichischen Durchschnitt von 18,4 Prozent. Trotz des geringen Unterschieds strebt der schwedische Möbelriese eine vollständige Beseitigung der Lohnunterschiede an und setzt damit ein starkes Zeichen für Gleichberechtigung am Arbeitsplatz.

Mit der Veröffentlichung des Gender Pay Gaps bei Ikea Österreich möchten wir mit gutem Beispiel vorangehen und weitere Unternehmen dazu motivieren, sich am lösungsorientierten Diskurs zur Schließung der Einkommensschere zu beteiligen.

Alpaslan Deliloglu, CEO & Chief Sustainability Officer bei IKEA Österreich

Zur Kompensation individueller Differenzen bei der Entlohnung werden Ausgleichszahlungen vorgenommen.

Eine Frau schaut während des Lebensmitteleinkaufs in ihre Geldtasche.
Frauen verdienen in Österreich pro Stunde weniger als Männer.

Frauen in Führungspositionen

Auch was die Mitarbeiter an sich angeht, setze Ikea auf Gleichberechtigung. Der Konzern könne sowohl in Managementpositionen als auch in allen anderen Positionen eine Geschlechterparität von 50:50 vorweisen und übertreffe diese Ziele mittlerweile sogar.

Frauen müssen länger arbeiten

Seit über vier Jahrzehnten (1979) existiert in Österreich das Gleichbehandlungsgesetz, das geschlechtsbedingte Diskriminierung bei der Entlohnung untersagt. Dennoch zeige die Praxis, dass Frauen in Österreich im Schnitt pro Arbeitstag über eine Stunde – pro Arbeitswoche gar fünf Stunden und 20 Minuten – länger arbeiten müssen, um gleich viel zu verdienen wie Männer, heißt es in einer Aussendung von Ikea. Diese Diskrepanz zeigt, dass es nach wie vor notwendig ist, gegen die geschlechtsspezifischen Lohnunterschiede vorzugehen.

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