Sofort tot: Frau (66) stürzt betrunken von Schiff
- Kreuzfahrt wird zur Tragödie
- Tochter sieht den Sturz
- Keine Rettung, Crew greift nicht ein
- Klage gegen Royal Caribbean
Eine Taylor-Swift-Themenkreuzfahrt endet mit dem Tod einer Großmutter. Eine Frau aus New York ist betrunken über Bord gestürzt. Ihre Tochter hat das Unglück mitangesehen, jetzt klagt sie die Kreuzfahrtgesellschaft. Ein Jahr nach dem Vorfall auf der „Allure of the Seas“ steht die Frage im Raum, wie viel Verantwortung das Personal trägt.
Kreuzfahrt wird zur Tragödie
Im Oktober 2024 ging die 66-Jährige zusammen mit ihrer Tochter Megan Klewin an Bord der „Allure of the Seas“. Die Reise führte von Miami zu den Bahamas, eine Themenkreuzfahrt für Fans von Popstar Taylor Swift. White hatte ein Paket für unbegrenzte alkoholische Getränke dazugebucht. Nach Angaben der Familie wollte sie „das Maximum aus der kostspieligen Reise herausholen“.
Innerhalb von sechs Stunden wurde der Frau laut Klageschrift immer wieder Alkohol ausgeschenkt. „Sie schwankte, stotterte, lallte, roch nach Alkohol, war nicht mehr gefasst und hatte glasige Augen“, heißt es in der Darstellung der Anwaltskanzlei. Trotzdem sei sie weiter bedient worden. Ihre Tochter schildert gegenüber dem US-Sender CBS News: „Sie war völlig betrunken, so habe ich sie noch nie erlebt. Es macht mich traurig, dass das meine letzte Erinnerung an sie ist.“
Tochter sieht den Sturz
Am Abend des 22. Oktober 2024 brachte ein anderer Passagier die stark alkoholisierte Frau gegen 21.40 Uhr in ihre Kabine zurück. Dort betrat sie den Balkon, wo Mutter und Tochter Gepäck gelagert hatten. Megan Klewin berichtet gegenüber CBS News Miami: „Als ich das nächste Mal aufblickte, sah ich sie von hinten. Sie saß am Balkongeländer, als wäre sie hochgeklettert. Sie saß da und fiel dann um, bevor ich sie erreichen konnte.“
Crew greift nicht ein
Nach dem Sturz schlug die Tochter Alarm. Doch das Schiff wurde nicht gestoppt, es wurden keine Rettungsboote ausgeschickt. Suchaktionen der Royal Bahamas Defence Force und der US-Küstenwache blieben erfolglos. Die Leiche von Dulcie White wurde bis heute nicht gefunden. „Das wird uns für den Rest unseres Lebens verfolgen“, sagt Klewin laut CBS. „Ich glaube, dass übermäßiger Alkoholkonsum und das Überbedienen von Alkohol die Ursache dafür waren.“
Klage gegen Royal Caribbean
Ein Jahr nach dem Unglück reichte die Familie Klage gegen Royal Caribbean ein. Der Anwalt Spencer Aronfeld aus Miami wirft der Reederei fahrlässige Tötung vor. „Royal Caribbean verkaufte nicht nur Getränke – sie verkauften Gefahr“, sagte Aronfeld in einer Stellungnahme. Er kritisierte das System unbegrenzter Alkoholpakete als „branchenübliches Muster“. Ziel der Klage ist es, den Ausschank an stark betrunkenen Passagieren künftig zu unterbinden. Aronfeld erklärte: „Wir warnen die Kreuzfahrtgesellschaften: Die Zeiten, in denen sie von übertriebenem Service profitierten, während Passagiere auf See starben, sind vorbei.“