Supervulkan: Erdbebenalarm in Neapel
In der Nacht auf Donnerstag hat sich in der Region rund um Neapel ein starkes Erdbeben ereignet. Mit einer Magnitude von 4,4 erschütterte das Erdbeben die Phlegräischen Felder, einen der gefährlichsten Supervulkane Europas. Das Epizentrum befand sich in den Phlegräischen Feldern im Golf von Pozzuoli in unmittelbarer Nähe zum Supervulkan Vesuv. Experten sind alarmiert: Seit Monaten häufen sich Beben in der Region.
Heftiges Beben in der Nacht
Laut dem Nationale Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) hat sich das Hauptbeben gegen 1:25 Uhr ereignet. Nur wenige Minuten später haben gleich vier weitere Nachbeben, die Menschen in Neapel, Pozzuoli und Bacoli aus dem Schlaf gerissen.
Evento sismico ai Campi Flegrei, Md 4.4, e comunicato di sciame: 13 marzo 2025 https://t.co/q2Q3foSP2d
— INGVterremoti (@INGVterremoti) March 13, 2025
Schwere Schäden
Besonders betroffen war der Stadtteil Bagnoli, wo zahlreiche Gebäude beschädigt wurden. Eine Frau wurde unter den Trümmern ihrer Wohnung begraben. Sie konnte schwer verletzt geborgen werden. Vielerorts sind Menschen in Panik auf die Straßen gelaufen, viele verbrachten die Nacht im Freien aus Angst vor weiteren Erdstößen. In Pozzuoli mussten Anwohner teils durch die Fenster fliehen, da sich ihre Türen verklemmten.
Sorge vor Vesuv-Ausbruch
Neben der Angst vor weiteren Nachbeben bereitet den Anwohnern ein drohender Vulkanausbruch Sorge. Seit Jahren registrieren Vulkanologen eine zunehmende Bodenhebung in den Phlegräischen Feldern. In den letzten Monaten hat sich dieser Prozess drastisch beschleunigt. Zuletzt ist es im Mai zu einem stärkeren Erdbeben gekommen. "Die Hebung hat sich verdreifacht und liegt nun bei drei Zentimetern pro Monat", erklärt Francesca Bianco, Vulkanologin beim INGV. Genau dieses Phänomen ging in der Vergangenheit größeren Eruptionen voraus.
Schutzmaßnahmen
Die italienische Regierung hat erst im Februar 184 Millionen Euro bereitgestellt, um die Infrastruktur in der Erdbebenregion zu sichern. Experten fordern jedoch mehr Mittel und einen umfassenden Evakuierungsplan. Sollte der Supervulkan ausbrechen, wären bis zu 800.000 Menschen in unmittelbarer Gefahr.