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Der Anak Krakatau ist auch heute noch gefährlich
Der Anak Krakatau ist auch heute noch gefährlich
Byelikova_Oksana/iStock/Thinkstock

Vorsicht: Die 12 gefährlichsten Vulkane der Welt

29.11.2023 um 16:51, Weekend Online
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Aktive Vulkane faszinieren die Menschheit seit Urzeiten mit ihrer majestätischen, doch zugleich gefährlichen Präsenz. Sie sind furchteinflößende Naturphänomene.

Trotz der Gefahren, die von ihnen ausgehen, sind die Böden in Vulkanregionen häufig sehr fruchtbar, was dazu führt, dass viele Siedlungen und Städte in ihrer Nähe errichtet werden. Dieser Artikel beleuchtet zehn der weltweit gefährlichsten aktiven Vulkane, deren potenzielle Auswirkungen man nicht unterschätzen sollte. Ihre Bedeutung reicht von historischen Ereignissen bis hin zu aktuellen Bedrohungen und zeigt die Notwendigkeit einer ständigen Überwachung und Vorsicht.

1. Krakatau

Der Krakatau zwischen Sumatra und Java in Indonesien bleibt in der Geschichte als einer der verheerendsten Vulkane verankert. Sein Ausbruch im Jahr 1883 forderte über 35.000 Menschenleben und erzeugte Geräusche, die bis nach Australien zu hören waren. Tsunamis mit bis zu 40 Meter hohen Wellen verursachten immense Zerstörungen in den angrenzenden Küstenregionen. Aus den Überresten des Krakatau entstand der Anak Krakatau, der mittlerweile als einer der aktivsten Vulkane der Welt gilt. Diese stetige Aktivität unterstreicht das anhaltende Risiko für die Region und die Notwendigkeit einer fortlaufenden Überwachung, um künftige Katastrophen zu verhindern und die Sicherheit der umliegenden Bevölkerung zu gewährleisten.

2. Vesuv

Der Vesuv in Italien, berühmt für die Zerstörung von Pompeji im Jahr 79 n. Chr., ist einer der bekanntesten und gefährlichsten Vulkane der Welt. Fast eine Million Menschen leben in der blühenden Stadt Neapel an seinen Hängen. Er ist bekannt für seine pyroklastischen Ströme, eine der tödlichsten Formen vulkanischer Aktivität. Obwohl der Vesuv seit 1944 keine bedeutenden Ausbrüche mehr hatte, bleibt die Bedrohung bestehen, insbesondere nach einem Erdbeben im Oktober 2023. Die Regierung versucht, Bewohner der gefährlichsten Zonen zum Umzug zu bewegen, doch der Wohnungsbau in diesen Gebieten geht weiter. Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer verstärkten Aufklärung und Vorbereitung auf mögliche zukünftige Ausbrüche.

In Pompeji wurden die Menschen vom Ausbruch überrascht

3. Mont Pelée

Der Mont Pelée auf Martinique war Schauplatz des tödlichsten Vulkanausbruchs des 20. Jahrhunderts. Im Jahr 1902 forderte der Ausbruch über 30.000 Menschenleben, hauptsächlich durch die verheerenden pyroklastischen Ströme, die mit Temperaturen von 800 Grad Celsius und Geschwindigkeiten von bis zu 700 Kilometern pro Stunde über die Insel fegten. Nur drei Menschen überlebten das Unglück, darunter ein Gefängnisinsasse, geschützt durch die dicken Mauern seiner Zelle. Obwohl der Vulkan seit über einem Jahrhundert ruhig ist, gilt er nicht als erloschen. Wissenschaftler überwachen ihn ständig, um Anzeichen einer erneuten Aktivität frühzeitig zu erkennen.

Pyroklastische Ströme sind eine der größten Gefahren, die von Vulkanen ausgehen

4. Nyiragongo

Der Nyiragongo im Kongo ist besonders wegen seiner extrem dünnflüssigen Lava bekannt, die aus großer Tiefe kommt und sehr schnell fließt. Diese Eigenschaft macht eine rechtzeitige Evakuierung schwierig. Ein bemerkenswertes Ereignis war die Lavaströmung im Jahr 2002, die auf die Großstadt Goma zufloss und Zehntausende Menschen obdachlos machte. Die ständige Aktivität und die daraus resultierende Bedrohung für die umliegenden Gemeinden erfordern eine kontinuierliche Überwachung und Notfallpläne, um auf zukünftige Ausbrüche reagieren zu können.

Die Lava hier ist besonders dünnflüssig

5. Stromboli

Der Vulkan Stromboli liegt auf der gleichnamigen Insel nördlich von Sizilien und ist bekannt für seine anhaltende Aktivität. Obwohl er nur 926 Meter über dem Meeresspiegel ragt, ist er aufgrund der Meerestiefe von 2.000 Metern an dieser Stelle tatsächlich fast 3.000 Meter hoch. Diese gewaltige Größe birgt das Risiko von Flutwellen, sollte ein größerer Gesteinsabbruch ins Meer stürzen. Trotz dieser Gefahren zieht der Vulkan zahlreiche Touristen an, besonders nachts, und kann nur in Begleitung von ausgebildeten Guides bestiegen werden.

Stromboli ist bei Touristen ein beliebtes Ausflugsziel

6. Mount St. Helen

Der Mount St. Helens in den USA, bekannt für seinen katastrophalen Ausbruch im Jahr 1980, ist ein Beispiel für die verheerenden Auswirkungen, die ein Vulkan haben kann. Die Explosion war so gewaltig, dass sie 16 Hiroshima-Bomben entsprach, und zerstörte über 600 Quadratkilometer Wald, sowie zahlreiche Straßen und Brücken. Der Vulkan, der zuvor 2.969 Meter hoch war, verlor durch den Ausbruch fast 400 Meter an Höhe. Trotz der Ruhe in den letzten Jahrzehnten bleibt die Gefahr eines erneuten Ausbruchs bestehen, und Wissenschaftler überwachen die Region weiterhin genau.

Der Mount St. Helen verlor beim letzten Ausbruch an Größe

7. Popocatépetl

Der Popocatépetl in Zentralmexiko ist nur 60 Kilometer von Mexiko-Stadt entfernt und stellt somit eine erhebliche Bedrohung für die dortige Bevölkerung dar. Lange Zeit hielt man ihn für erloschen, doch seit 1994 hat er seine Aktivität wieder aufgenommen und zählt nun zu den aktivsten Vulkanen der Welt. Ähnlich wie der isländische Vulkan Eyjafjallajökull, der 2010 den Flugverkehr lahmlegte, führte auch der Popocatépetl 2013 zu Flugunterbrechungen. Die Nähe zur Hauptstadt und die regelmäßigen Ausbrüche machen ihn zu einer ständigen Bedrohung, die sorgfältig überwacht werden muss.

Auch der Flugverkehr in Mexiko wurde wegen eines Vulkans lahmgelegt

8. Unzen

In Japan, einem Land, das für seine seismische Aktivität bekannt ist, gilt der Unzen als einer der gefährlichsten Vulkane. Seine dickflüssige Lava kühlt schnell ab und kann den Krater verstopfen, was zu explosiven Eruptionen führt. Ein berühmtes Beispiel ist der Ausbruch von 1792, der zu 20 Meter hohen Tsunamis führte. Nach einer langen Ruhephase ist der Vulkan seit den 1990er Jahren wieder aktiver geworden. Diese jüngste Aktivität zeigt, dass Unzen eine ständige Überwachung und Notfallpläne erfordert, um die Sicherheit der umliegenden Gemeinden zu gewährleisten.

Aufgrund der vulkanischen Aktivität gibt es in Japan heiße Quellen

9. Laki

Der Laki in Island ist ein weiterer Vulkan, dessen Ausbrüche sich durch ihre Dauer und Intensität auszeichnen. Der Ausbruch von 1783 erstreckte sich über mehrere Monate und produzierte 15 Kubikkilometer Lava, die 600 Quadratkilometer Land bedeckten. Die freigesetzte Asche ließ Schwefel in die Atmosphäre gelangen, was zu einer Verdunkelung des Himmels, dem Absterben der Vegetation und dem Tod des Viehs führte. Diese langanhaltenden und weitreichenden Auswirkungen zeigen, dass die Gefahr eines Laki-Ausbruchs nicht unterschätzt werden darf.

Die Krater des Laki wirken heute idyllisch

10. Yellowstone

Der Yellowstone-Supervulkan in den USA ist ein einzigartiges Naturphänomen, dessen potenzieller Ausbruch weitreichende globale Folgen haben könnte. Im Gegensatz zu den typischen Vorstellungen eines Vulkans mit einem deutlich erkennbaren Berg und Krater, präsentiert sich Yellowstone eher als eine Reihe von Calderen, die sich als Einbruchkrater manifestieren. Diese unauffällige Erscheinungsform verbirgt jedoch eine immense Magma-Kammer, die sich über eine Länge von 60 Kilometern, eine Breite von 35 Kilometern und eine Tiefe von bis zu zehn Kilometern erstreckt. Die Dimension und das Potenzial dieser Kammer sind beeindruckend und beängstigend zugleich. Der letzte Ausbruch des Yellowstone-Vulkans ereignete sich vor etwa 640.000 Jahren, und obwohl dies eine lange Zeit zurückliegt, schließt es einen zukünftigen Ausbruch keineswegs aus. Wissenschaftler auf der ganzen Welt beobachten den Vulkan genau, da ein Ausbruch nicht nur lokale, sondern auch weitreichende globale Auswirkungen haben könnte, die das Klima, die Landwirtschaft und die menschliche Zivilisation insgesamt beeinflussen würden. Die Folgen könnten von Aschewolken, die den Himmel verdunkeln, bis hin zu drastischen Temperaturveränderungen reichen, die das Leben auf der Erde beeinträchtigen würden. Der Yellowstone ist somit nicht nur ein Wunder der Natur, sondern auch ein Symbol für die gewaltigen und unvorhersehbaren Kräfte, die unter der Erdoberfläche schlummern.

Im Yellowstone lauert der Supervulkan

11. Merapi

Der Merapi in Indonesien ist bekannt für seine häufigen und heftigen Ausbrüche. Als einer der aktivsten Vulkane Indonesiens liegt er in einer dicht besiedelten Region auf der Insel Java und stellt eine ständige Bedrohung für die lokale Bevölkerung dar. Die explosiven Ausbrüche des Merapi sind gekennzeichnet durch pyroklastische Ströme und Ascheregen, die die umliegenden Gebiete heimsuchen und zu erheblichen Schäden führen können. Der Vulkan ist nicht nur wegen seiner regelmäßigen Ausbrüche berüchtigt, sondern auch wegen seiner Unberechenbarkeit, die präventive Maßnahmen und Evakuierungen erschwert. Die lokale Bevölkerung lebt in einem ständigen Zustand der Wachsamkeit und ist gezwungen, sich an die Launen dieses mächtigen Naturphänomens anzupassen. Trotz der Risiken ist der Merapi auch ein wichtiger Teil der lokalen Kultur und wird in vielen traditionellen Glaubensvorstellungen und Legenden verehrt.

12. Taal

Der Taal-Vulkan auf den Philippinen ist ein weiteres Beispiel für einen besonders gefährlichen Vulkan. Er befindet sich auf einer Insel in einem See auf der Hauptinsel Luzon und ist einer der kleinsten, aber auch einer der aktivsten Vulkane der Welt. Der Taal hat in der Vergangenheit mehrfach für verheerende Ausbrüche gesorgt, die ganze Dörfer zerstörten und zahlreiche Menschenleben forderten. Die Kombination aus seiner Lage in einem dicht besiedelten Gebiet und seiner Neigung zu plötzlichen und explosiven Ausbrüchen macht den Taal zu einer ständigen Bedrohung. Seine Aktivitäten werden sorgfältig überwacht, um frühzeitige Warnungen und Evakuierungen zu ermöglichen, sollte sich die vulkanische Aktivität intensivieren. Der Taal-Vulkan ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie Naturgewalten das Leben und die Siedlungen der Menschen beeinflussen und prägen können.

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