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Karte von Japan mit einem symbolisch rot markiertem Epizentrum des Erdbebens
Japan wurde am 9. November durch ein starkes Seebeben erschüttert.
Japan wurde am 9. November durch ein starkes Seebeben erschüttert.
chuongy / iStock

Erdbeben in Japan: Starkes Beben erschüttert Iwate – Tsunami-Warnung vor der Küste

10.11.2025 um 16:23, Stefanie Hermann
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Ein starkes Erdbeben hat am 9. November 2025 die japanische Präfektur Iwate erschüttert. Die Behörden warnen vor Tsunami-Wellen. Mit Nachbeben ist zu rechnen.

Ein starkes Erdbeben in Japan hat am Sonntagnachmittag die Pazifikküste erschüttert. Nach Angaben der Japanischen Meteorologischen Behörde (JMA) hat das Beben eine Stärke von 6,7 bis 6,8 auf der Richterskala erreicht. Das Epizentrum lag rund 126 Kilometer östlich der Stadt Yamada in der Präfektur Iwate, in einer Tiefe von etwa zehn Kilometern. Die Behörden haben vorsorglich eine Tsunami-Warnung ausgegeben.

Küstenregion Iwate im Fokus

Die JMA hat die Bevölkerung entlang der Pazifikküste von Iwate aufgerufen, sich von den Stränden und Häfen fernzuhalten. Im Meer wurden Tsunami-Wellen gemessen, wie der japanische Fernsehsender NHK berichtet hat. Eine kleinere Welle hat die Stadt Miyako erreicht, blieb jedoch so schwach, dass sie nicht messbar war. Kurz darauf hat eine rund zehn Zentimeter hohe Welle die Stadt Ofunato getroffen. Die erwartete maximale Wellenhöhe lag laut Behörde bei etwa einem Meter.

Mehrere Nachbeben registriert

In den Stunden nach dem Hauptbeben sind zahlreiche Nachbeben verzeichnet worden, darunter Erschütterungen der Stärken 5,9 und 6,4. Bis Montagvormittag sind in der Region über 700 kleinere Beben gezählt worden – ein deutlich überdurchschnittlicher Wert.

Nach Angaben des Fernsehsenders NHK gibt es aktuell keine größeren Schäden oder Verletzte. Auch die Betreiber der umliegenden Atomkraftwerke, darunter das Kraftwerk Onagawa, haben keine Unregelmäßigkeiten gemeldet.

Japan bleibt seismisch aktiv

Japan liegt am sogenannten Pazifischen Feuerring, einer der aktivsten tektonischen Zonen der Erde. Durchschnittlich werden dort jedes Jahr rund 1.500 Erdbeben registriert. Die aktuelle Aktivität lag zuletzt um 28 Prozent über dem langjährigen Durchschnitt. Experten zufolge ist die Gefahr schwerer Nachbeben in den kommenden Tagen weiterhin gegeben.

Erinnerungen an Fukushima

Das Beben hat in Japan Erinnerungen an die Katastrophe von 2011 wachgerufen, als ein Erdbeben der Stärke 9,0 und ein bis zu 15 Meter hoher Tsunami das Atomkraftwerk Fukushima Daiichi schwer beschädigt hatten. Damals ist es in drei Reaktoren zu einer Kernschmelze gekommen.

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