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Nahaufnahme des Einlasses eines Elektroautos vor dem Hintergrund eines verschneiten Winterwaldes.
Die Elektroauto.at GmbH aus Salzburg ist insolvent.
Die Elektroauto.at GmbH aus Salzburg ist insolvent.
Scharfsinn86/iStock.com

Krise: Heimischer E-Auto-Anbieter ist pleite

13.10.2025 um 12:28, Marcel Toifl
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Wie der Gläubigerschutzverband KSV1870 mitteilt, ist elektroauto.at insolvent. Montag wurde das Sanierungsverfahren in Salzburg eröffnet.

Am Landesgericht Salzburg ist am Montag das Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung über die elektroauto.at Handels GmbH eröffnet. Das Unternehmen mit Sitz in Heilbad Dürrnberg handelt mit Elektrofahrzeugen. Geschäftsführer und Alleingesellschafter ist Mag. Christian Gruber. Rund 30 Gläubiger und ein Dienstnehmer sind betroffen. Die Verbindlichkeiten liegen laut KSV1870 bei rund 948.000 Euro. Die Höhe des Vermögens wird derzeit ermittelt.

Eröffnung des Verfahrens

Das Verfahren läuft unter der Geschäftszahl 71 S 141/25w am Landesgericht Salzburg. Ab sofort können Gläubigerforderungen bis zum 3. Dezember beim KSV1870 eingebracht werden. Zum Masseverwalter hat das Gericht Rechtsanwalt Dr. Helmut Hüttinger aus Salzburg bestellt. Die erste Gläubigerversammlung und Berichtstagsatzung findet am 5. November um halb zehn Uhr statt. Die Prüfungs- und Sanierungsplantagsatzung ist für den siebzehnten Dezember um Viertel nach elf Uhr angesetzt.

elektroauto.at ist insolvent

Wie der KSV1870 mitteilt, führen die Schuldnerangaben die Insolvenz auf die wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie zurück. Lockdowns, gestiegene Kosten und geringere Einnahmen hätten den finanziellen Rahmen von elektroauto.at überschritten. Förderungen für die E-Mobilität seien stark gekürzt oder gestrichen worden. Hinzu kamen Umsatzrückgänge und sinkende Verkaufspreise für E-Fahrzeuge. Ein gescheitertes Projekt zur Errichtung von E-Tankstellen sowie Forderungsausfälle und Mehrkosten verschärften die Lage. Außergerichtliche Sanierungsversuche mit Investoren blieben ohne Ergebnis.

Sanierungsplan und Aussichten

Die Fortführung von elektroauto.at soll nach Angaben des KSV1870 von der Hausbank unterstützt werden. Diese habe sich bereit erklärt, eine einmalige Barquote von vierzig Prozent zu finanzieren. „Aufgrund der positiven Vorzeichen soll die Unternehmensfortführung von der Hausbank unterstützt werden und hat sich diese bereit erklärt, eine einmalige Barquote von 40 Prozent zu finanzieren. Der Masseverwalter wird dieses Angebot auf seine Angemessenheit hin zu prüfen haben“, erklärt Elisabeth Eppich, Insolvenzexpertin des KSV1870. Den Gläubigern wird eine Sanierungsplanquote von vierzig Prozent angeboten, zahlbar binnen vier Wochen nach Annahme des Plans. Die Angaben des Schuldners sind nach Auskunft des KSV1870 derzeit noch nicht überprüft.

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