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Cosa Nostra-Boss Matteo Messina Denaro mit Polizisten in einem Auto. | Credit: - / AFP / picturedesk.com
Der Cosa Nostra-Boss Matteo Messina Denaro (rechts) wurde heute festgenommen.
Der Cosa Nostra-Boss Matteo Messina Denaro (rechts) wurde heute festgenommen.
- / AFP / picturedesk.com

Italien: Meistgesuchter Mafia-Boss festgenommen

16.01.2023 um 10:45, Simone Reitmeier
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Den italienischen Carabinieri ist ein großer Fang ins Netz gegangen: der Mafiosi Matteo Messina Denaro. Er gilt als meistgesuchter Verbrecher Italiens und ist der oberste Boss der sizilianischen Mafia.

Drei Jahrzehnte war Matteo Messina Denaro auf der Flucht, von ihm fehlte jede Spur. Mehrere Razzien blieben erfolglos, die Polizei tappte stets im Dunkeln. Das „Katz und Maus“-Spiel hat nun aber ein Ende: Italiens meistgesuchter Verbrecher und Kopf der sizilianischen Mafia Costa Nostra wurde heute Morgen in Palermo festgenommen.

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In einer Klinik gefasst

Denaro war für eine Behandlung in einer Klinik in der sizilianischen Hauptstadt Palermo. Dort schlugen die Spezialkräfte zu. Für Ministerpräsidentin Giorgia Meloni  ein „großer Erfolg des Staates, der zeigt, sich nie gegenüber der Mafia geschlagen zu geben.“

Zwei Fahndungsbilder von Matteo Messina Denaro aus dem Jahr 2011. | Credit:  POLICE / EPA / picturedesk.com
Matteo Messina Denaro: Die Fahndungsbilder aus dem Jahr 2011.

Lebenslange Haft für „U siccu“

„U siccu“ – so wurde Matteo Messina Denaro genannt und heißt so viel wie „Der Dürre“ – tauchte 1993 unter. Er gilt als Vertreter der „neuen Generation“ der Cosa Nostra, prahlte angeblich mit schnellen Autos und feierte gerne ausgelassene Strandpartys. Zu seinen Spitznamen zählten auch „Diabolik“ und „Rolex“. Denaro war ein enger Vertrauter der ehemaligen Bosse Bernardo Provenzano () und Salvatore „Totò“ Riina (). Außerdem war er  mitverantwortlich für die tödlichen Bombenangriffe auf die Mafiosi-Jäger Giovanni Falcone und Paolo Borsellino 1992.  Im Jahr 2020 wurde er von einem sizilianischen Gericht in Abwesenheit zu lebenslanger Haft verurteilt. Laut Ermittlern soll der Cosa Nostra-Chef mindestens 50 Menschen auf dem Gewissen haben, die er selbst tötete oder umbringen ließ.

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