Reisewarnung: Dieses Virus breitet sich aus
Inhalt
- Symptome und Krankheitsverlauf
- Reaktion der Behörden
- Südfrankreich ebenfalls betroffen
- Weltweite Verbreitung
- Schutz und Impfung
Norditalien kämpft derzeit mit einem Ausbruch des Chikungunya-Virus. Besonders betroffen sind die Regionen Emilia-Romagna und Venetien, wo seit dem ersten bestätigten Fall am 6. August bereits 46 lokale Infektionen gezählt wurden. Alle Fälle sind autochthon, das heißt, sie stehen in keinem Zusammenhang mit Reisen ins Ausland.
Die Provinz Verona gilt aktuell als Hotspot. Dort führen die Behörden großangelegte Desinfektionsmaßnahmen durch, um die Tigermücken einzudämmen, die das Virus übertragen. Mehrere geplante Volksfeste wurden vorsorglich abgesagt, um größere Menschenansammlungen zu vermeiden.
Symptome und Krankheitsverlauf
Das Chikungunya-Virus verursacht hohes Fieber, Schüttelfrost und starke Gelenkschmerzen, die wochen- oder sogar monatelang anhalten können. Hinzu kommen oft Hautausschläge und Kopfschmerzen. Besonders gefährdet sind ältere oder immungeschwächte Menschen. Todesfälle wurden bisher nicht verzeichnet, die Beschwerden können jedoch erheblich die Lebensqualität einschränken.
Reaktion der Behörden
Das italienische Gesundheitsinstitut ruft die Bevölkerung dazu auf, mögliche Brutstätten der Mücken zu beseitigen. Dazu zählen kleinste Wasseransammlungen in Blumentöpfen, Regentonnen oder auf Friedhöfen. Durch solche Maßnahmen soll die Vermehrung der Tigermücke gestoppt werden.
Die Behörden hoffen zudem auf Unterstützung durch die Jahreszeit: Mit sinkenden Temperaturen könnte sich die Ausbreitung der Infektionsherde abschwächen.
Südfrankreich ebenfalls betroffen
Nicht nur Italien ist betroffen: Auch Südfrankreich meldet steigende Fallzahlen. In der Küstenstadt Antibes nahe Nizza sind bereits 71 Infektionen registriert worden. Die meisten traten im Norden der Kommune auf, nahe der Autobahn.
Weltweite Verbreitung
Das Chikungunya-Virus ist keine neue Erscheinung. Laut der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) tritt es in zahlreichen afrikanischen Staaten, in Asien, im Nahen Osten und seit einigen Jahren auch in der Karibik sowie in Mittel- und Südamerika auf. Selbst in den USA wurden bereits Fälle registriert. In Südeuropa sind kleinere Ausbrüche seit 2007 bekannt, in Italien, Frankreich und Spanien.
Schutz und Impfung
Die wichtigste Maßnahme gegen eine Infektion ist der Schutz vor Mückenstichen. Da die Tigermücken vor allem tagsüber aktiv sind, wird empfohlen, langärmelige Kleidung zu tragen, Mückenschutzmittel zu verwenden und gegebenenfalls unter Moskitonetzen zu schlafen. Schon kleinste Wasserflächen können Brutstätten sein und sollten vermieden werden.
In Österreich sind derzeit zwei Impfstoffe gegen Chikungunya ab dem vollendeten 12. Lebensjahr zugelassen. Eine Impfung wird insbesondere Risikogruppen empfohlen, die in betroffene Gebiete reisen wollen.