Lufthansa spart Personal: Tausende Jobs in Gefahr
Inhalt
- AUA setzt auf natürliche Fluktuation
- Digitalisierung und Automatisierung
- Höhere Rendite im Visier
- Milliardeninvestitionen in neue Flotte
- Tarifkonflikte weiter ungelöst
Die Lufthansa Group hat am Montag einschneidende Sparmaßnahmen angekündigt: Bis 2030 sollen in der Verwaltung rund 20 Prozent aller Arbeitsplätze abgebaut werden. In Zahlen bedeutet das: Etwa 4.000 Stellen fallen in den kommenden Jahren weg. Der Abbau soll vor allem in Deutschland erfolgen.
AUA setzt auf natürliche Fluktuation
Auch die österreichische Tochter Austrian Airlines (AUA) ist von den Konzernplänen betroffen. Ein formales Abbauprogramm sei in Wien allerdings nicht vorgesehen, betonte die Fluglinie auf APA-Anfrage. „Durch natürliche Fluktuation und pensionsbedingte Abgänge verlassen jedes Jahr eine dreistellige Anzahl von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die AUA“, heißt es von Unternehmensseite. Weitere Details wollte man derzeit nicht nennen.
Digitalisierung und Automatisierung
Begründet wird der Stellenabbau mit einer umfassenden Digitalisierung und Automatisierung von Prozessen. Doppelte Strukturen zwischen den einzelnen Netzwerk-Airlines Lufthansa, Swiss, Austrian Airlines, Brussels Airlines und ITA Airways sollen abgebaut werden. Die Planung soll künftig zentral erfolgen, wodurch Synergien gehoben und Personal eingespart werden können.
Höhere Rendite im Visier
Parallel zu den Sparmaßnahmen hat Lufthansa auch ihre Finanzziele angehoben. Ab 2028 soll die bereinigte Umsatzrendite bei acht bis zehn Prozent liegen, ein Wert, der über den historischen Ergebnissen des Konzerns liegt. Zum Vergleich: Bisher lag das Ziel bei acht Prozent, wurde jedoch selten erreicht.
„2025 und die kommenden Jahre sind für die Lufthansa Group von bedeutenden Investitionen und umfassenden Anpassungen geprägt“, erklärte das Management im Rahmen einer Investorenkonferenz in München.
Milliardeninvestitionen in neue Flotte
Trotz Stellenabbau setzt der Konzern auf Wachstum. Mehr als 230 neue Flugzeuge, davon 100 für die Langstrecke, ,sollen bis 2030 in die Flotte integriert werden. Diese Jets verbrauchen weniger Treibstoff und senken damit die Betriebskosten. Es ist die größte Flottenmodernisierung in der Geschichte der Lufthansa.
Die Modernisierung soll nicht nur der Kernmarke Lufthansa zugutekommen, sondern auch Töchtern wie Eurowings, Lufthansa Cargo und Lufthansa Technik. Alle Bereiche sollen ihre Profitabilität steigern, Programme dazu laufen bereits.
Tarifkonflikte weiter ungelöst
Ein Unsicherheitsfaktor bleibt jedoch: Die Gespräche mit den Gewerkschaften UFO, Vereinigung Cockpit und Verdi über Kostensenkungen in den Tarifverträgen sind bisher ergebnislos geblieben. Damit könnten in den kommenden Monaten weitere Konflikte drohen.