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Wizz Air schließt die Basis in Wien bis März 2026 in zwei Phasen.
Wizz Air schließt die Basis in Wien bis März 2026 in zwei Phasen.
Wizz Air schließt die Basis in Wien bis März 2026 in zwei Phasen.
MAX SLOVENCIK / APA / picturedesk.com

Wizz Air stellt Wien-Betrieb ein: Das steckt dahinter

10.09.2025 um 12:59, Yunus Emre Kurt
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Wizz Air schließt seine Basis in Wien, tausende Passagiere und Mitarbeiter sind betroffen. Nun erklärt die Airline ihre drastische Entscheidung.

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Wien verliert einen wichtigen Player im Billigfluggeschäft: Die ungarische Fluggesellschaft Wizz Air wird ihre Basis am Flughafen Wien-Schwechat schließen. Am Mittwoch gab das Unternehmen offiziell bekannt, dass die Maßnahme das Ergebnis einer „strategischen Überprüfung der Betriebsabläufe und Flottenzuweisung“ sei. Für die Passagiere und Mitarbeiter bedeutet die Entscheidung tiefgreifende Veränderungen.

Schließung in zwei Phasen

Der Rückzug erfolgt gestaffelt: Bereits am 26. Oktober 2025 werden zwei Airbus A321neo-Flugzeuge sowie die Routen nach Bilbao und London Gatwick eingestellt. Die endgültige Schließung ist dann für den 15. März 2026 vorgesehen. Zu diesem Zeitpunkt sollen die drei verbleibenden Maschinen und sämtliche weiteren Strecken aus Wien verschwinden. 

Aktuell betreibt Wizz Air am Standort fünf Flugzeuge und bietet 28 Strecken in 20 Länder an. Seit der Eröffnung im Jahr 2018 habe man Millionen von Passagieren aus Wien in europäische Städte gebracht. Doch die steigenden Betriebskosten machten die Basis zunehmend unrentabel.

Gründe für den Rückzug

Die Airline verweist vor allem auf die deutlich gestiegenen Flughafengebühren, Steuern und Bodenabfertigungskosten in Wien. Diese seien mit dem Geschäftsmodell einer Ultra-Low-Cost-Airline nicht mehr vereinbar. „Es war eine schwierige, aber notwendige Entscheidung, um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu sichern“, so Wizz Air in einer Aussendung. 

Geschäftsführer Mauro Peneda betonte: „Wir haben unser siebenjähriges Bestehen in Wien gefeiert, aber die Kostenentwicklung zwingt uns zu diesem Schritt.“

Konsequenzen für Mitarbeiter und Passagiere

Von der Entscheidung sind nicht nur zahlreiche Passagiere, sondern auch die in Wien stationierten Mitarbeiter betroffen. Wizz Air kündigte an, die Beschäftigten nach Möglichkeit auf andere Standorte, etwa Bratislava oder Budapest, zu verteilen oder alternative Stellen im Unternehmen anzubieten. 

Für die Kunden gibt es ebenfalls Lösungen: Betroffene Fluggäste sollen direkt informiert werden und können zwischen einer Rückerstattung in Form von Wizz-Credits oder einer Umbuchung auf andere Wizz-Air-Flüge wählen.

Blick nach vorn

Trotz des Rückzugs aus Wien will Wizz Air ihre Präsenz in der Region nicht völlig aufgeben. Von Bratislava und Budapest aus sollen weiterhin zahlreiche Strecken angeboten und sogar ausgebaut werden. Damit bleibt die Airline auch für österreichische Passagiere erreichbar, wenn auch mit längerer Anreise zum Abflugort. 

Der Konzern betont, dass die Kernmärkte in Mittel- und Osteuropa künftig im Fokus stehen. Dort will man weiter wachsen und vor allem durch niedrige Ticketpreise sowie strikte Kostendisziplin punkten.

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