Bluttat in Wien: Serbe (44) wollte Familie auslöschen
- Blutbad in Wien-Leopoldstadt
- Ablauf des blutigen Abends
- Eine Tote, Tochter lebensgefährlich verletzt
- Hintergründe weiter unklar
- Hilfe bei Gewalt
Nach der Schießerei am Dienstagabend in einem Gemeindebau im 2. Wiener Gemeindebezirk werden immer mehr Details bekannt. Ein 44-jähriger Mann aus Serbien soll im Streit seine Frau getötet sowie seine Tochter (24) und deren Freund (26) schwer verletzt haben. Zwei minderjährige Kinder blieben unverletzt. Die Polizei spricht von einer Beziehungstat.
Blutbad in Wien-Leopoldstadt
Am Dienstagabend, 16. September 2025, ist es in der Vorgartenstraße in Wien-Leopoldstadt zu einem blutigen Familiendrama gekommen. Gegen 19.30 Uhr ist die Polizei zu einem lautstarken Streit in einer Gemeindebauwohnung gerufen worden. Wenig später sind mehrere Schüsse gefallen. Die Polizei leitete einen Großeinsatz ein, die Gegend rund um Vorgartenstraße und Wehlistraße wurde weiträumig abgesperrt, ein Sichtschutzzelt aufgestellt. Zahlreiche Anwohner berichteten von lauten Schüssen und einem Unfall in der Nähe des Tatorts.
Ablauf des blutigen Abends
Nach ersten Ermittlungen hat der 44-jährige Mann in der Wohnung mindestens drei Schüsse abgefeuert. Dabei wurde eine Frau tödlich getroffen. Als die Polizei am Einsatzort eingetroffen ist, soll der Verdächtige eine Schusswaffe auf die Beamten gerichtet haben – es kam zum Schusswechsel. Anschließend ist der Mann mit einem weißen Mercedes geflüchtet. Im Bereich Vorgartenstraße/Wehlistraße baute er laut Polizei einen Unfall. Kurz darauf wurde er in dem Wagen mit Kopfschuss leblos aufgefunden. Eine Waffe wurde im Auto sichergestellt. Ob es sich um einen Suizid gehandelt hat oder ob er von der Polizei getroffen wurde, sei aktuell Gegenstand von Ermittlungen, bestätigt Polizeisprecherin Julia Schick. Kugeln haben auch geparkte Fahrzeuge beschädigt.
Eine Tote, Tochter lebensgefährlich verletzt
Bei der Toten handelt es sich um die 44-jährige Ehefrau des Schützen. Die gemeinsame Tochter (24) erlitt einen Kopfschuss und schwebt laut Wiener Gesundheitsverbund in Lebensgefahr. Sie wurde notfallmedizinisch versorgt und in ein Schockraumzentrum eingeliefert. Der 26-jährige Freund der Tochter wurde ebenfalls schwer verletzt, befindet sich jedoch in stabilem Zustand. Laut Auskunft des Gesundheitsverbunds konnte er inzwischen auf eine Normalstation verlegt werden. Zwei minderjährige Familienmitglieder, die sich in der Wohnung aufgehalten haben, blieben unverletzt. Sie wurden in die Obhut der Behörden übergeben.
Hintergründe weiter unklar
Die Hintergründe für die Tat liegen weiter im Dunkeln. Die Polizei geht von einer Beziehungstat aus. Laut Berichten soll die Frau vor einer Woche ein Kind zur Welt gebracht haben, diese Information ist bislang unbestätigt. Ebenfalls unbestätigt sind Hinweise, wonach eine bevorstehende Scheidung der Auslöser gewesen sein könnte. Mit diesem Fall ist im Jahr 2025 bereits der zehnte Frauenmord in Österreich registriert worden.
Hilfe bei Gewalt
Wenn Sie selbst von Gewalt betroffen sind oder jemanden kennen, der Hilfe braucht, bekommen Sie hier Unterstützung:
- Frauenhelpline: 0800 222 555 (kostenlos, anonym, rund um die Uhr)
- Männernotruf: 0800 246 247 (kostenlos, rund um die Uhr)
- Rat auf Draht: 147
- Autonome Frauenhäuser Wien: 01 / 544 08 20
- Polizei-Notruf: 133