Budgetloch: U5-Bau verzögert sich um Jahre
- Betrieb der U5 verschiebt sich
- Gründe für die Verzögerung
- Änderungen im Linienverlauf
- Zeitplan für den weiteren Ausbau
- Verzögerungen und Probleme im Projektverlauf
Die Eröffnung der neuen U-Bahn-Linie U5 in Wien verzögert sich deutlich. Statt Ende 2026 soll der Fahrgastbetrieb erst 2030 starten. Das erklären Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) und Wiener-Linien-Geschäftsführerin Alexandra Reinagl. Die ursprünglich geplante Doppelführung mit der Linie U2 ist vom Tisch.
Betrieb der U5 verschiebt sich
Die U5 soll laut Wiener Linien erst im Jahr 2030 zwischen Karlsplatz und Frankhplatz fahren. „Damit entlasten wir das Stadtbudget um bis zu zwanzig Millionen Euro in vier Jahren“, erklärt Geschäftsführerin Alexandra Reinagl in einer Aussendung. Ursprünglich war die Eröffnung Ende 2026 vorgesehen. Sima erklärt, es gehe darum, die finanziellen Belastungen zu strecken. „Es gibt keinen Baustopp im Projekt“, so die Stadträtin. Die bauliche Fertigstellung bis Frankhplatz bleibe für 2026 vorgesehen.
Gründe für die Verzögerung
Reinagl verweist auf technische und betriebliche Risiken. Die geplante Doppelführung von U2 und U5 zwischen Karlsplatz und Rathaus sei gestrichen worden. „Die Züge der U5 hätten in den Verkehr der U2 eingefädelt werden müssen. Störungen auf der kurzen U5 hätten dann auch Auswirkungen auf den Regelbetrieb der U2 gehabt“, sagte sie. Man habe sich entschieden, dieses Risiko im Interesse der Fahrgäste nicht einzugehen. Laut Reinagl sei ein stabiler Betrieb der U2 besonders wichtig, wenn die S-Bahn-Stammstrecke im Herbst 2026 für über ein Jahr gesperrt wird.
Änderungen im Linienverlauf
Die künftige Linienführung sieht vor, dass die U5 ab 2030 eigenständig zwischen Karlsplatz und Frankhplatz fährt. Für die U2 wird ab der Station Rathaus auf eine neue Trasse Richtung Süden verlegt. Sie soll über Neubaugasse, Pilgramgasse und Reinprechtsdorfer Straße bis zum Matzleinsdorfer Platz führen. Damit entfällt der gemeinsame Abschnitt, der ursprünglich von beiden Linien genutzt werden sollte. Die Wiener Linien erklären, diese Anpassung stärke die Zuverlässigkeit des gesamten Netzes. „Das Risiko, dass sich Störungen der U5 auf den Regelbetrieb der U2 auswirken, werden wir nicht eingehen“, so Reinagl in der offiziellen Mitteilung.
Zeitplan für den weiteren Ausbau
Am Baufortschritt selbst soll sich nichts ändern. Die Verlängerung der U2 bis zum Matzleinsdorfer Platz bleibe bis 2030 im Plan. Der zweite Bauabschnitt verschiebt sich jedoch. Der Baustart für die U5 in Richtung Hernals soll 2028 erfolgen, jener für die U2 Richtung Wienerberg erst 2030. „Die Projektkosten werden gestreckt. Das ist ein Beitrag zur Entlastung des Wiener Budgets“, erklärt Sima. Die Gesamtfertigstellung von U2 und U5 ist weiterhin für Mitte der 2030er Jahre vorgesehen. Wien und der Bund teilen sich die Kosten des Großprojekts, die derzeit mit 5,7 Milliarden Euro veranschlagt werden.
Verzögerungen und Probleme im Projektverlauf
Bereits in der Vergangenheit kam es zu Verzögerungen. Im Herbst 2024 sorgte das Hochwasser im Bereich der Baustelle Pilgramgasse für einen Stillstand von mehreren Monaten. Sima sagte, solche Extremereignisse ließen sich in den Zeitplänen nicht einrechnen. Steigende Energiepreise und Schäden an bestehenden Bauabschnitten belasteten zusätzlich das Budget. Trotz der finanziellen Engpässe bekräftigt die Stadträtin, dass das größte Klimaschutzprojekt Wiens unverändert weitergeführt werde. Der Ausbau umfasst zwölf neue Stationen und elf Kilometer zusätzliche Strecke.