Uni-Blockade: Polizei löst Gaza-Demo auf
- Kundgebung vor Hauptuni aufgelöst
- Blockaden legten Uni und Ring lahm
- Polizei trägt Aktivisten weg
- 73 Anzeigen, 27 Festnahmen
Die Polizei hat am Mittwochvormittag eine nicht angezeigte Gaza-Kundgebung vor der Universität Wien aufgelöst. Nachdem Demonstranten mehrere Eingänge und Ausgänge blockiert hatten, griffen die Beamten schlussendlich ein.
Kundgebung vor Hauptuni aufgelöst
Vor dem Hauptgebäude der Universität Wien hat sich am Mittwochvormittag eine nicht angemeldete Kundgebung gebildet. Mehrere Dutzend Personen versammelten sich auf den Stiegen und im Eingangsbereich der Universität, um gegen Israels Vorgehen in Gaza zu protestieren.
Die Aktivisten werfen westlichen Bildungsinstitutionen vor, durch Kooperationen mit israelischen Forschungseinrichtungen eine Mitverantwortung an den Angriffen Israels zu tragen. Über Social Media hatten sie zur Blockade der Uni aufgerufen. Nachdem es sich anfangs jedoch um lediglich rund fünfzig Demonstranten handelte und der Uni-Betrieb nicht gestört wurde, hielt sich die Polizei zurück. Bereits zu Beginn hieß es jedoch, dass man bereit sei einzugreifen, sollten die Aktivisten die Zugänge blockieren.
Blockaden legten Uni und Ring lahm
Im Verlauf der Kundgegung wurden letztlich doch mehrere Zugänge und Ausgänge der Universität blockiert. Ein Betreten oder Verlassen der Uni war nicht mehr möglich. Zusätzlich haben sich die Proteste auf die Ringstraße verlagert.
Durch die Sitzblockade auf der Fahrbahn ist der Verkehr am Ring letztlich vollkommen zum Stillstand gekommen. Laut Einsatzleitung stellte das eine "erhebliche Beeinträchtigung für Unbeteiligte" dar.
Polizei trägt Aktivisten weg
Nachdem die Demonstranten der Aufforderung, die Kundgebung freiwillig zu beenden, nicht nachgekommen waren, wurde die Versammlung gemäß dem Versammlungsgesetz aufgelöst. Polizeibeamte trugen die Blockierenden sowohl von den Universitätszugängen als auch von der Fahrbahn. Dabei blieb der Einsatz laut Polizei geordnet, es kam zu keinen Verletzten.
73 Anzeigen, 27 Festnahmen
Insgesamt wurden 73 Personen nach dem Verwaltungsstrafgesetz angezeigt. 27 Teilnehmer mussten vorläufig festgenommen werden, da ihre Identitäten nicht sofort festgestellt werden konnten. Nach der Identitätsfeststellung wurden sie wieder entlassen.
Bei den Demonstranten gibt es für das Vorgehen der Uni kein Verständnis. "Anstelle eines Dialogs entschied sich der Rektor für eine Eskalation und rief die Polizei", so die Organisatoren via Instagram.