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Demonstrant gegen die Stadtstraße wurde festgenommen| Credit: TOBIAS STEINMAURER/APA/picturedesk.com
Stadtstraßen-Besetzer müssen weichen: Polizei nimmt Klima-Demonstranten fest.
Stadtstraßen-Besetzer müssen weichen: Polizei nimmt Klima-Demonstranten fest.
TOBIAS STEINMAURER/APA/picturedesk.com

Polizei räumt Klima-Camp: Besetzer festgenommen

01.02.2022 um 11:02, Rudolf Grüner
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Eskalation: Polizei geht gegen Stadtstraßen-Gegner vor, erste Festnahmen.

Derzeit lässt die Polizei die auf einer Baustelle der geplanten Stadtstraße ausharrenden Klimastreiter abführen. „Wir sind bei der Auflösung einer Versammlung im Einsatz, wie die das LPD Wien via Twitter am frühen Morgen informierte. Die Demonstranten waren aufgefordert worden, das Camp „fristgerecht“ zu räumen. Die Lobau-Klimaschützer reagierten indes mit Widerstand. „Es haben sich Leute angekettet“, so Polizeisprecher Markus Dittrich. Erste Festnahmen waren die Folge.

Wir bleiben

Der Zorn der Gegner des Straßenprojektes, die seit letzten Sommer in wechselnder Besetzung an der Baustelle campieren, richtet sich nicht nur gegen die Einsatzkräfte, sondern auch gegen den Wiener Bürgermeister. "Wir bleiben, denn wir sind gekommen, um zu bleiben", richten sie "Beton-Michi" Michael Ludwig via Twitter aus.

Demonstranten wollen Zaun einreißen

Im Zuge der Amtshandlung konnten sich  die Gegner des Straßenprojektes, die auch via Social Media zum Schutz des Camps aufgerufen haben, erneut im Baustellenbereich formieren, wie die Polizei im Laufe des Vormittags informierte. Den Besetzern wurde seitens der anwesenden Einheiten eine weitere Frist eingeräumt, das Gelände zu verlassen. Mit geringem Erfolg. „Teilnehmer versuchen derzeit den aufgestellten Zaun einzureißen. Unsere Kolleginnen und Kollegen versuchen dies zu verhindern,“ wie die LPD gegen 11 Uhr twitterte. Im Zuge des Durchbruchsversuches sei es zu weiteren Festnahmen gekommen.

Donaustadt-Grätzl mit Öffis nicht erreichbar

Indes wurde der Zugang zum Protestcamp weiträumig gesperrt. Die Demo-Zone wird auch seitens der Wiener Linien nicht mehr angefahren. Betroffen sind die Straßenbahnlinien 25 und 26 sowie die Buslinien 85 A, 95 B und 97A. Auch die U2-Station Hausfeldstraße war zeitweite gesperrt.

Mit Entsetzen reagieren nicht nur Umweltverbände auf die Räumung des Klimacamps. Auch die Katholische Aktion zeigt sich empört, wie in Wien gegen „politisch engagierten Jugendliche“ vorgegangen werde.

Grüne: „Trauriger Tag für den Klimaschutz“

Auch die grüne Opposition im Rathaus ist entsetzt. Bürgermeister Ludwig lässt mit großem Polizeieinsatz die Bagger auffahren und beendet den Klimaprotest, heißt es in einer ersten Aussendung.  „Das ist ein trauriger Tag für den Klimaschutz, für die Zivilgesellschaft – und ganz besonders für SPÖ“, so Landesparteivorsitzender Peter Kraus.

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