Mega-Pleite: Grand Hotel Wien ist insolvent
- Muttergesellschaft ist insolvent
- Bilanzverlust geschrumpft
- Verbindlichkeiten unklar
- Prüfung im September
Das legendäre Grand Hotel am Wiener Kärntnerring, eine der ersten Adressen der Stadt, ist insvolent. Am 26. Juni wurde über Antrag eines Gläubigers ein Konkursverfahren eröffnet. 1870 eröffnet, blickt das luxuriöse Traditionshaus einer ungewissen Zukunft entgegen.
Muttergesellschaft ist insolvent
Die Gesellschaft Grand Hotel GmbH, die den Hotelbetrieb führt, ist eine Tochter der Erste Wiener Hotel AG. Über das Unternehmen wurde bereits bereits Mitte Mai ein Insolvenzverfahren eröffnet. Damals hieß es noch, der Hotelbetrieb sei nicht betroffen. Nun ist klar: Auch das Nobelhotel selbst ist pleite.
Bilanzverlust geschrumpft
Laut zuletzt veröffentlichtem Jahresabschluss 2021 wies das Unternehmen einen Bilanzverlust von rund 15,13 Millionen Euro aus. Der Jahresverlust belief sich auf knapp 2,8 Millionen Euro – eine leichte Verbesserung gegenüber dem Vorjahr. Die Prüfer hatten damals ein eingeschränktes Prüfungsurteil abgegeben: Die Inventur sei nicht beobachtet worden, zudem gebe es Unsicherheiten bei Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von mehr als 3,2 Millionen Euro. Deren Bonität sei nicht abschließend bewertbar gewesen.
Verbindlichkeiten unklar
Laut KSV1870 liegen weder Angaben über die Höhe der Verbindlichkeiten noch über die Zahl der betroffenen Gläubiger vor. Der letzte veröffentlichte Jahresabschluss (2021) weist einen Bilanzverlust von über 15 Millionen Euro aus. Von der Insolvenz sind 216 Dienstnehmer betroffen.
Prüfung im September
Gläubiger können ihre Forderungen bis zum 19. August beim Handelsgericht Wien anmelden. Die Berichts- und Prüfungstagsatzung ist für den 2. September angesetzt. Zur Insolvenzverwalterin wurde die Wiener Sanierungsanwältin Dr. Ulla Reisch bestellt.