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Experten beim Sustainable Brand Talk
B. Calzadilla-Sarmiento (UNIDO), G. Hrebicek (E. B. I.), A. Scheichl (Ö. Patentamt), S. Kato, Ph. Bodzenta (Coca Cola), H. Kovar (Deloitte Ö).
B. Calzadilla-Sarmiento (UNIDO), G. Hrebicek (E. B. I.), A. Scheichl (Ö. Patentamt), S. Kato, Ph. Bodzenta (Coca Cola), H. Kovar (Deloitte Ö).
European Brand Institute GmbH/APA-Fotoservice/Schedl

Geistiges Eigentum: Turbo für die digitale Zukunft

28.04.2021 um 09:55, Rudolf Grüner
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Eine illustre Expertenrunde diskutierte auf Einladung des European Brand Institute das Potenzial immaterieller Vermögenswerte. Fazit des Marketing-Talks: Ihre Rolle wird noch vielfach unterschätzt.

Gewerbliche Schutzrechte, Patente, Designs – und natürlich Marken: Sie alle sind Treibstoff für Innovation und Nachhaltigkeit in einer sich wandelnden Welt. „In der digitalisierten Wirtschaft wird geistiges Eigentum dominieren“, sagt Gerhard Hrebicek, Präsident European Brand Institute. Eine Einschätzung, die beim Sustainable Brand Talk viele Gesprächspartner teilten (siehe Galerie).

Wachstumstreiber

„Österreich sollte immaterielle Wirtschaftsgüter wie Marken fördern“, forderte etwa Herbert Kovar, Managing Partner Tax & Legal bei Deloitte Österreich. Denn: „Digitalisierung braucht Marken und Marken Digitalisierung.“ UNIDO-Direktor Bernardo Calzadillo-Sarmiento sprach von einem „Schlüssel für nachhaltiges Wachstum“; mit positiven Folgen für die Schaffung nachhaltiger Arbeitsplätze, mehr Exporte und Wertschöpfung.

Zugpferd

Ein Befund, den Hrebicek mit aktuellen Zahlen untermauerte. So würden EU-weit bereits 35 Prozent der Arbeitsplätze direkt oder indirekt an geistige Eigentumsrechte geknüpft sein, ebenso fast 39 Prozent des EU-BIP und satte 90 Prozent des Außenhandels. Profiteure seien dabei vor allem Big Player. Kleine naschten bislang noch kaum vom Marken-Kuchen. „91 Prozent der KMU in der EU und geschätzt 94 Prozent weltweit besitzen keine registrierten Marken, Patente und Designs. Aufgabe ist es daher, dieses System demokratischer zu gestalten und einen breiteren Zugang für eine größere Zahl von Unternehmen zu ermöglichen“, so Hrebicek.

KMU: Starker Nachholbedarf

Dass man die Klein-und Mittelbetriebe ins Boot holen muss, betonte auch die Vizpräsidentin des Österreichischen Patentamtes, Andrea Scheichl. Der Aufholbedarf sei groß, Angebote aber durchaus vorhanden. Etwa in Form kostenloser Trainings in der IP Academy und über spezielle Angeboten für Startups und KMU.

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