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Initiatoren des Projekts Filmhallen | Credit: David Bohrmann
v.l.n.r.: Fitz Lehr, Kurt Gollowitzer, Peter Hanke, Markus Ornig, Anu Shanker und Fabian Kaufmann.
v.l.n.r.: Fitz Lehr, Kurt Gollowitzer, Peter Hanke, Markus Ornig, Anu Shanker und Fabian Kaufmann.
David Bohrmann

Filmhallen: Ein Hauch von Hollywood in Simmering

14.12.2022 um 13:42, Rudolf Grüner
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Zehn Jahre nach dem Ende der Rosenhügel-Filmstudios baut der Hafen Wien zwei Filmproduktionshallen. Die erste Klappe soll schon Anfang 2024 fallen.

Die Filmstadt aus alten Tagen bekommt nach zehn Jahren Dornröschenschlaf wieder einen international tauglichen Drehort. „Wien ist Kreativmetropole. Die Filmindustrie soll künftig beste Bedingungen vorfinden“, meinte Stadtrat Peter Hanke bei der heutigen Präsentation am künftigen Set. Dazu wird vom Hafen Wien in den nächsten zwölf Monaten ein Areal am Simmeringer Betriebsstandort HQ7 hochgerüstet, das schon bisher als Ausweichquartier für Serien- und Filmproduktionen gedient hat. Unter anderem für den Tatort.

Start im Frühjahr 2024

Die Wien Holding Tochter errichtet zwei sogenannte Sound Stages mit rund 3.300 Quadratmetern Gesamtnutzfläche. Nach dem Baustart im Frühjahr 2023 sollen die schalldichten Hallen schon zum Jahresbeginn 2024 in Vollbetrieb gehen. Als Betreiberin wir die HQ7 Studios GmbH, ein Unternehmen der CC Real International, fungieren.

Laut Wien Holding-GF Kurt Gollwitzer werden insgesamt neun Millionen investiert. Die beiden Studios mit 2.000 beziehungsweise 1.000 Quadratmeter ­sollen Impulsgeber für hochwertige Produktionen sein.

Allround-Areal

Die innere Lichte der Hallen beträgt 13 Meter. Extrem tragfähige Roste unterhalb der Decke für diverse Technik und Requisiten sollen flexible Drehs ermöglichen, die Begehbarkeit durch Treppen und Servicestege (unter dem Dach) möglich sein. Jede der beiden Hallen wird mit einem großen Tor ausgestattet, um auch die Einfahrt von Equipment LKWs zu gewährleisten.

Gleich neben den Hallen können im angrenzenden HQ7-Gewerbe-Komplex Produktionsbüros angemietet werden. Es werde Möglichkeiten geben, Räumlichkeiten für Kostüme, Maske, Werkstätten, Ateliers und Lager anzumieten, um bei nationalen und internationalen Produktionen den gesamten Verlauf eines Filmprojektes begleiten zu können, erklären die Projekt-Partner.

Nachhaltiger Dreh

Auch ans Energiesparen wird gedacht. Auf die riesigen Dachflächen werden Photovoltaikanlagen wandern. 704 Solarpaneele sollen die Filmhallen mit grünem Strom versorgen. Erwartet wird eine jährliche Produktion von insgesamt 283.000 Kilowattstunden.

„Die Errichtung der HQ7 Studios ist der finale Puzzlestein, um Wien als internationalen Produktionsstandort optimal zu positionieren“, sagt Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke.

„Mit der Errichtung des neuen Studios können wir nationalen und internationalen Produktionen eine neue, professionelle Umgebung anbieten, die mit Hollywood mithalten kann.“ Stadtrat Peter Hanke

Film-Förderung

Bereits im März sei mit dem „Vienna Film Incentive“ ein neues Werkzeug geschaffen worden, um internationale Film-, Serien- und erstmals auch Streamingprojekte zu fördern. „Erste Erfolge können wir damit bereits verzeichnen“, so der Stadtrat, der große Hoffnungen in die Zukunft Wiens als Filmstadt setzt. „Mit der Errichtung des neuen Studios können wir nationalen und internationalen Produktionen eine neue, professionelle Umgebung anbieten, die mit Hollywood mithalten kann.“ Auch die Wertschöpfung hat er im Blick. „Wien als Drehort bedeutet Aufträge für die lokale Wirtschaft, eine Bandbreite an Arbeitsplätzen, zusätzliche Nächtigungen für die Hotellerie und die Steigerung der touristischen Attraktivität unserer Stadt.“

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