Wien Energie: Mega-Investition soll Strompreise senken
- Wien kauft Ökostrom-Pionier
- Historischer Schritt für die Stadt
- Milliardeninvestition und Marktveränderung
- Ausbau von Wind und Sonnenkraft
- Wirtschaftlicher Rückenwind für Wien
- Energie wird unabhängig
- Neue Kraftwerke und Projekte
Wien Energie übernimmt alle Anteile am heimischen Wind- und Solarkraft-Pionier ImWind. Nach der Zustimmung der Wettbewerbsbehörde steht fest: Die Stadt will damit die Produktion von erneuerbaren Energien im eigenen Haus verstärken.
Wien kauft Ökostrom-Pionier
Der Erwerb der ImWind-Gruppe erweitert das Portfolio von Wien Energie schlagartig um 52 Windkraftanlagen sowie vier Photovoltaik-Großanlagen. Mit dem Kauf verdoppelt die Stadt ihre erneuerbare Leistung nahezu. Der Einstieg soll Wien unabhängig von fossilen Energieträgern machen. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) spricht von einem „historischen Schritt für eine stabile und saubere Energieversorgung in unserer Stadt“.
Historischer Schritt für die Stadt
„Je früher wir aus fossiler Energie aussteigen, umso früher sind wir unabhängig von Preis-Schwankungen auf den Energiemärkten. Niedrige Energiepreise kann es nur durch Unabhängigkeit vom Gas geben“, erklärt Ludwig. Der Bürgermeister sieht in der Investition einen strategischen Vorteil für Wien. Stabilität und Planungssicherheit würden den Wirtschaftsstandort stärken.
Milliardeninvestition und Marktveränderung
Für die Transaktion fließen nach Branchenangaben zwischen 800 Millionen und einer Milliarde Euro, wie das Magazin "Trend" berichtet. Ein Sprecher von Wien Energie bestätigt, dass die Wettbewerbsbehörde die Übernahme freigegeben hat. Generaldirektor Peter Weinelt von den Wiener Stadtwerken sagt: „Würden wir weiter in unsere drei Gaskraftwerksblöcke investieren, kommen wir auf jeweils eine Milliarde, aber wir wären immer noch im Gas.“ Die Entscheidung sei daher eine wirtschaftliche Weichenstellung.
Branchenkenner sprechen von einem der größten Kraftwerksdeals in Österreich. ImWind zählte bislang zu den sechs größten unabhängigen Windkraftentwicklern des Landes. Mit der Übernahme steigt Wien Energie zur treibenden Kraft im Markt auf.
Ausbau von Wind und Sonnenkraft
Bis 2030 plant Wien Energie gemeinsam mit ImWind den Ausbau auf 1.800 Megawatt Leistung an bis zu 200 Standorten. Damit kann Wien alle Haushalte mit Ökostrom versorgen. Bis 2040 steigt die Kapazität auf 2.800 Megawatt. Dann reicht der Strom auch für das gesamte Verkehrsnetz. Jede Bim, jede U-Bahn und jedes E-Auto in der Stadt fährt künftig mit erneuerbarer Energie.
Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) nennt den Deal einen „echten Big Bang, um unabhängig von Gas zu werden und leistbare Preise zu sichern“. Laut ihr soll die gestiegene Windkraftleistung vor allem in den Wintermonaten mehr Unabhängigkeit bringen. „Je mehr Strom wir regional erzeugen, desto besser fürs Geldbörsl“, sagt Sima.
Wirtschaftlicher Rückenwind für Wien
Das Investment in Wind und Sonne gilt als Konjunkturpaket für den Standort. Laut Wirtschaftsforschungsinstitut sichern die Projekte von Wien Energie rund 10.000 Arbeitsplätze. Der Energie- und Klimasprecher der NEOS Stefan Gara sieht in der Entscheidung ein Signal über die Grenzen hinaus. „Mit Windkraft und Sonnenstrom für alle Wiener Haushalte machen wir unsere Stadt unabhängiger, sicherer und zukunftsfitter“, sagt Gara.
Energie wird unabhängig
Wien erreicht seine Klimaziele früher als geplant. Die Stadt hat ihren Energieverbrauch in 20 Jahren um mehr als ein Drittel reduziert. Schon im Frühjahr 2025 wurde das für 2030 gesetzte Ziel erreicht. Wien Energie-Chef Karl Gruber erklärt: „Wir nehmen unsere Verantwortung ernst und gehen den Weg der Energiewende konsequent.“ Gemeinsam mit ImWind will das Unternehmen den Ausbau beschleunigen.
ImWind-CEO Georg Waldner ergänzt: „Die Energiewende ist Sprint und Marathon zugleich – zusammen mit Wien Energie bestreiten wir langfristig alle Disziplinen gemeinsam.“ Das Unternehmen bleibe als Marke eigenständig, agiert aber künftig im Verbund.
Neue Kraftwerke und Projekte
Bereits 2026 will Wien Energie die Windparks Ebreichsdorf und Loidesthal II fertigstellen. Damit verdoppelt Wien Energie die Windkraftleistung in Österreich auf 520 Megawatt. Weitere Projekte sind im Bau oder genehmigt. Bis 2026 wird Wien die Marke von 1.000 Megawatt Ökostromleistung erreichen – vier Jahre früher als geplant.
Weinelt sieht die Stadtwerke langfristig gerüstet: „Seit mehr als 100 Jahren sichern wir die Energieversorgung von Millionen Menschen. Zusammen mit ImWind erhöhen wir nun unsere Ausbaugeschwindigkeit deutlich.“
