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Ein Soldat vor der Synagoge in der Wiener Innenstadt
Der Schutz vor der Wiener Synagoge wurde nach dem Angriff erhöht. Künftig übernimmt das Bundeshwer die Bewachung.
Der Schutz vor der Wiener Synagoge wurde nach dem Angriff erhöht. Künftig übernimmt das Bundeshwer die Bewachung.
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Wien: Angriff auf Synagoge in der Innenstadt

22.10.2023 um 09:09, Stefanie Hermann
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Die Synagoge in der Wiener Innenstadt ist angegriffen worden. Das Video der schockierenden Attacke kursiert im Netz. Der Schutz der Einrichtung wurde erhöht.

Der Konflikt in Israel macht sich auch in Europa bemerkbar. Österreich hat deswegen den Schutz von jüdischen Einrichtungen und Botschaften massiv aufgestockt. Zu wenig, wie sich jetzt herausstellt. Ein bereits am Freitag aufgenommenes Video sorgt nicht nur für Ärger und Empörung. Es belegt, wie dringend notwendig entsprechende Sicherheitsvorkehrungen wirklich zu sein scheinen.

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Angriff auf Stadtsynagoge

Das Video, das ursprünglich auf TikTok hochgeladen wurde und jetzt auf X (vormals Twitter) seine Kreise zieht, wurde bereits am Freitag hochgeladen. Es zeigt, wie eine Person unter johlendem Gegröle mehrer Menschen die Israel-Flagge vom Stadttempel in der Wiener Innenstadt reißt. Eine junge Frau posiert daneben ein Gewehr imitierend. Die Synagoge beim Schwedenplatz wurde im Zuge des Terroranschlags im November 2020 von Kugeln getroffen.

Jüdische Gemeinschaft alarmiert

Die jüdische Gemeinde ist alarmiert. "Die Lage ist auch für Juden:Jüdinnen in Europa ernst", warnt Bini Guttmann, Mitglied des Exekutivrats des World Jewish Congress auf X.

Hinweise auf Täter

Die Personen im Video seien im Bermudadreieck bereits zuvor durch antisemitsche Äußerungen aufgefallen. Wie am Ende des Videos zu sehen ist, haben Außenstehende versucht, sie festzuhalten, allerdings erfolglos. "Wir ermitteln zwar noch gegen Unbekannt, aber wir haben eine erste heiße Spur, wer die Frau sein könnte", zitiert der Kurier Polizeisprecherin Barbara Gasse. Bestätigt wurde auch ein Handgemenge, als Passanten versuchten die Angreifer zu stellen. Ein Passant hat dabei einen Faustschlag ins Gesicht erlitten.

Mehr Bewachung gefordert

Der jüdische Tempel in der Wiener Innenstadt steht normalerweise zu den Öffnungs- und Gebetszeiten unter Bewachung. "Dass es in der aktuellen Situation zu einer derartigen antisemitischen Provokation vor dem Wiener Stadttempel kommt, ist vollkommen inakzeptabel und muss raschest aufgeklärt werden", schreibt Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) auf X. "Ebenso die offenbar fehlende Bewachung durch Kräfte der Exekutive." Bereits Anfang der Woche wurde von Innen- und Verteidigungsministerium eine Erhöhung der Sicherheitsmaßnahmen angekündigt. Seit Samstag steht der Wiener Stadttempel rund um die Uhr unter Bewachung.

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