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Tonnenschwere Mühlsteine als Sinnbild für die erdrückende Steuerlast.
Tonnenschwere Mühlsteine als Sinnbild für die erdrückende Steuerlast.
© Romain Mader

„Wif“ Kofler: „Verbrannter Schnee gibt keine Asche“

26.01.2022 um 14:14, Weekend Magazin Vorarlberg
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„Verbrannter Schnee gibt keine Asche“, eine Künstlermonographie über Wilfried „Wif“ Kofler – einem Bregenzer Original, der mit seinem künstlerischen Schaffen die Menschen zum Selberdenken anregen wollte.

Mit seinen gesellschaftspolitisch motivierten Aktionen machte der ausgebildete Bau- und Kunstschlosser Wilfried Kofler vor allem in den Jahren zwischen 1980 und 2000 auf sich aufmerksam. Zeitzeugen erinnern sich an sein legendäres Engagement zum Erhalt der Gulaschbrücke am Standort des heutigen Bregenzer Bahnhofs, im Zuge dessen eines seiner bekanntesten Werke entstand: Der Knoten – zu finden an der Seepromenade. Zu welchem konkreten Zweck Kofler diesen im Geländer auf Höhe des Bootsverleihs der Landeshauptstadt installierte, führt Albert Allgaier, Verleger der Künstlermonographie mit dem Titel „Verbrannter Schnee gibt keine Asche“ in seiner Einleitung aus: „Der Knoten soll an ein Versprechen der Stadtregierung erinnern.“

„Die ware Wolllust ist nicht Socken stricken sondern das wollen wollen das man eigentlich immer schon konte aber fälschlicherweise oft glaubte es verlernt zu haben.“ Wilfried „Wif“ Kofler

Ein unverbogener Selbstdenker

„Mein Vater war, wie Gottfried Bechtold es ausdrückte: Ein Mensch ohne Umlaute, ein unverbogener Selbstdenker“, so Gabriela Lamprecht, die Tochter des Künstlers sowie Herausgeberin der Publikation. Ihr war es wichtig, den Lesern und Kunstinteressierten auch private Einblicke in das Leben ihres Vaters zu geben. So fand neben fotografischen Essays seiner im öffentlichen Raum bestehenden Kunst, der Abbildung ausgesuchter Handwerkskunst sowie den Dokumentationen über Zeitgeschehnisse, auch eine Selektion persönlicher und handgeschriebener Texte mit anekdotischem Charakter Einzug in das Buch. Sie zeigen Koflers tiefgründige Seite: ausdrucksstark, autark, aber nicht weniger unterhaltsam.

„Dieses Buch zeigt die Vielschichtigkeit meines Vaters – und die Verrücktheit seiner Einfälle.“ Gabriela Lamprecht.

„Die abgedruckten persönlichen Notizen hat mir mein Vater zu Lebzeiten übergeben“, erzählt Lamprecht. „Er wollte ursprünglich selber ein Kunstbuch machen, konnte seine Idee aber nicht mehr umsetzen.“ Ernst Mader und Markus Flatz, Freunde und Weggefährten Koflers, brachten schließlich den Stein ins Rollen und initiierten das Sammelwerk, das bereits seinen Weg in den ausgesuchten Buchhandel gefunden hat.

Hommage an einen Künstler

„Verbrannter Schnee gibt keine Asche“ ist eine Hommage an einen tiefsinnigen, facettenreichen Vorarlberger Künstler, dessen Vielschichtigkeit, Vielseitigkeit und dessen Wesen der Philosoph und Autor Peter Natter treffend beschrieb: „Ein Schelm, ein Philosoph, ein Widerständler, ein Moralist, ein Könner, ein Humorist, ein Schalk, ein Kraftmensch (Schlosser!), ein Eisenbieger, ein Meister, eine Samtpfote, einer, dem es ernst war (kein Finsterling): Und nicht etwa von allem ein bisschen, sondern alles in einem letztlich ganz großen Ganzen. Einer, der seinen Lebensraum, vorab die Stadt Bregenz, als Spielraum verstanden und damit viel zu dessen Lebenstauglichkeit wie auch Lebenswürdigkeit, mehr noch: Liebenswürdigkeit beigetragen hat.“

Facts

„Verbrannter Schnee gibt keine Asche“
Künstlermonographie über Wilfried Kofler (1949-2017)

Als Herausgeberin der Künstlermonographie zeichnet Gabriela Lamprecht, die Tochter des Künstlers, verantwortlich – als Verleger der in Wien und Vorarlberg lebende Künstler Albert Allgaier. Erschienen im B*ks Verlag, Wien

Bezugsquellen:
Buchhandlung Brunner, Bregenz, Dornbirn
Das Buch, Messepark Dornbirn

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