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Dorfhus und Lechwelten bei Nacht
Dorfhus und Lechwelten bei Nacht
Lech Zürs Tourismus

Dorfhus und Lechwelten als Impuls für Dorfkernentwicklung

28.12.2022 um 08:00, Claudia Weiss
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Das architektonische Gesamtkonzept bewirkt Verkehrsberuhigung – Dorfhus mit innovativem Arbeitsplatzkonzept für eine moderne Verwaltung – Lechwelten als Musik- und Kulturtreffpunkt und mit multifunktionalem Veranstaltungssaal.

Mit dem Dorfhus und den Lechwelten setzt die Gemeinde Lech einen wichtigen Schritt in der Entwicklung eines Dorfkerns: Es soll ein Ort der Begegnung, ein Kultur- und Veranstaltungstreffpunkt werden. „Wir haben Jahrzehnte in Provisorien verbracht, endlich bekommt Lech ein eigenes Verwaltungsgebäude und einen eigenen Veranstaltungssaal“, freut sich Bürgermeister Gerhard Lucian. Bis in die 1960er Jahre geht die Entwicklung der Gebäude zurück, erst 2019 wurde mit dem Entwurf des Architekturbüros Dorner\Matt im Rahmen eines EU-weiten Wettbewerbs und mit Beteiligung der Lecher Bevölkerung ein geeignetes Konzept gefunden und der Bau zweier neuer Gebäude begonnen.

Das Dorfhus

Im Gebäude Dorfhus werden sowohl die Gemeinde als auch Lech Zürs Tourismus und ein Postpartner untergebracht, wodurch eine zentrale Anlaufstelle für Bevölkerung und Gäste geschaffen wird. In einer Dorfrezeption im Erdgeschoß, einer Kombination aus Bürgerstelle und Tourismusinformation, können sämtliche Anfragen und Anliegen schnell und unbürokratisch angebracht werden. Zusammen mit der neuen Gemeindebücherei, die ebenfalls im Erdgeschoß eingerichtet wird, soll es ein Ort des spontanen Zusammenkommens sein und zum Verweilen einladen.

„Mit den neuen Räumlichkeiten positioniert sich die Gemeinde als moderner Arbeitgeber und setzt ein innovatives Arbeitskonzept um“, sagt Lucian. „Wir sind damit Vorreiter, was moderne Verwaltung betrifft.“ Mit den Zielen einer hohen Serviceleistung und einem optimalen Betriebsklima wird auf offene Büroräume und Synergien zwischen Gemeinde- und Lech Zürs Mitarbeiter:innen gesetzt. Die neuen Arbeitsprozesse, die ein dynamisches Arbeiten ermöglichen, werden aktuell gemeinsam mit den Bediensteten erarbeitet.

Die Lechwelten

„Die Lechwelten werden der Veranstaltungs- und Kulturtreffpunkt der Gemeinde, mit einem großen Festsaal als Herzstück des Gebäudes“, beschreibt der zuständige Gemeinderat Johannes Pfefferkorn das neue Veranstaltungsgebäude. Die Welt wird in Lech zu Gast sein, gleichzeitig setzt Lech Impulse in die Welt hinaus: Der Saal ist für verschiedenste Veranstaltungsformate geeignet, von Kongressen, Tagungen bis hin zu Betriebsfeiern und Hochzeiten. „Es unterstützt unsere Bemühungen, Lech noch mehr als Ganzjahrestourismus-Destination zu etablieren“, betont Hermann Fercher, CEO Lech Zürs Tourismus. Die Lechwelten werden insbesondere ein Ort der Musik. Mit fixen und professionellen Proberäumen bekommen die Trachtenkapelle und die Musikschule Lech endlich neue moderne Räumlichkeiten. Nach Jahren in Provisorien wird Musik als wichtiger Teil der Kultur in Lech entsprechend gewürdigt. Im Erdgeschoß des Gebäudes sind Handelsflächen eingeplant, die eine Ergänzung zum bereits bestehenden Angebot in Lech darstellen sollen. Ebenfalls wird es eine Gastronomie geben, auch mit Terrasse in Richtung Lechbach.

Zur Architektur

Als Impuls zur Entwicklung eines Dorfkerns galt es die geografisch enge Lage zwischen dem Lechbach und dem Kirchhügel und Schulplatz optimal zu nutzen. „Das war durchaus eine architektonische Herausforderung“, meint Christian Matt vom Dorner\Matt Architekturbüro. Die Gebäude sind groß, jedoch nicht die größten in Lech, und fügen sich in ihrer Form gut in die Gebäudekette entlang des Lech und damit ins gesamte Dorfbild ein. Bei den Materialien wurde stark auf Holz gesetzt, dessen taktile Feingliedrigkeit die Maßstäblichkeit der Umgebung aufnimmt und die aktuelle Strömung der ökologischen Nachhaltigkeit widerspiegelt. Mit der Wahl der Gebäudeformen wurde bewusst eine Abgrenzung zu den übrigen Gebäuden in Lech vorgenommen: Einmalig in ihrer Funktion als zentraler Verwaltungsort und Veranstaltungszentrum soll dem Dorfhus und den Lechwelten ein Alleinstellungsmerkmal zukommen.

Entschleunigung

Der Charakter beider Gebäude, außen sowie innen, soll entschleunigen und den gesamten Platz zu einem Ort der Begegnung machen. Zentral dafür sind zum einen die Konzeptionierung der Innenräume als auch die Gestaltung des Platzes rund um die Gebäude. So wurde der Lech bzw. das Lechufer konkret in den Außenbereich integriert. Es werden Aufenthaltsmöglichkeiten geschaffen, die zum Verweilen einladen sollen und die Gastronomie in den Lechwelten dehnt sich in Richtung des Lech aus.

Ebenfalls entscheidend für die Entschleunigung des Platzes ist auch, dass die An- und Abreise nach Oberlech unter die Erde verlegt werden. Dorfhus und Lechwelten sind beide mit einer zweigeschoßigen Tiefgarage unterkellert, die mit der Talstation Oberlech verbunden ist. Über die Einfahrt der bestehenden Anger-Tiefgarage gelangt der anreisende Gast zukünftig in die unterirdische Rezeption, wo das Gepäck abgegeben und das Auto abgestellt werden können.

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