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Die Goldenen Einhörner wurden an die besten Kurzfilme verliehen.
Die Goldenen Einhörner wurden an die besten Kurzfilme verliehen.
Die Goldenen Einhörner wurden an die besten Kurzfilme verliehen.
Matthias Rhomberg

ALPINALE macht kurze Filme groß: 10 Kurzfilme ausgezeichnet

14.08.2023 um 08:00, Weekend Magazin Vorarlberg
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In Bludenz drehte sich wieder alles um die Welt des Kurzfilms. Bei der 38. Ausgabe des ALPINALE Kurzfilmfestivals wurden die Siegerfilme ausgezeichnet.

Am 12. August wurden die Siegerfilme der 38. Ausgabe des ALPINALE Kurzfilmfestivals ausgezeichnet. Zehn Kurzfilme erhielten in unterschiedlichen Kategorien eine Prämierung.

Über 1600 Besucher:innen, darunter über 30 Filmschaffende, nahmen am diesjährigen Festival teil. Das sommerliche Wetter ermöglichte es, dass alle fünf Abende auf dem Raiffeisenplatz vor der Remise stattfinden konnten.

Das 38. ALPINALE Kurzfilmfestival in Bludenz hat sich einmal mehr als strahlender Hotspot der internationalen Kurzfilmszene präsentiert. Vom 8. bis 12. August wurde die Alpenstadt zum pulsierenden Herzen der Filmwelt. Aus über 1100 eingereichten Werken wurden 62 Kurzfilme präsentiert. Die internationalen Preisträger:innen gewannen sechs Goldene Einhörner. Die beste Produktion mit Vorarlberg-Bezug gewann 500 Euro und eine V-Filmklappe. Zudem sprach die Jury drei lobende Erwähnungen aus.

Vielfalt

Die Vielfalt des Festivals erstreckte sich von innovativen Virtual Reality-Produktionen über Horror-Kurzfilme bis hin zu einem speziellen Kinderkino-Programm. In der Jury für den Wettbewerb International waren David Wagner, Hamed Soleimanzadeh und Hanna Mathis vertreten. Sie kürten die Gewinner:innen in den Kategorien Kurzspielfilm und Animation. Eine weitere Jury, bestehend aus Laura Bilgeri, Oskar Lehemaa und Fabiana Serpa, hat die besten Filme in den Kategorien v-shorts, Horror und VR-shorts ausgewählt.

Für seine berührende Geschichte über den ständigen Kampf zwischen Wahrheit und Lügen, brillante Schauspielerei, atemberaubende Kameraführung und Liebe zum Detail in der Inszenierung ging das Goldene Einhorn des besten Kurzspielfilms des 38. ALPINALE Kurzfilmfestivals an „Das andere Ende der Straße” vom ungarischen Regisseur Kálmán Nagy, der an der Filmakademie in Wien bei Michael Haneke studierte. Der Film erzählt die Geschichte eines Vaters, der den Mobber seines Sohnes konfrontiert, aber das Gespräch verläuft nicht wie erhofft und führt zu einem moralischen Dilemma.

Den Publikumspreis gewann „Ein Mord frei - Pubertäter” von Ares Ceylan aus Deutschland. Was wäre, wenn jeder per Gesetz einen Mord frei hätte? Die Eltern von Mia fürchten um ihr Leben, als ihre rebellische Tochter 18 wird.

Die ALPINALE ist weit mehr als ein Filmfestival; es ist eine Erfahrung, die das Herz berührt und zum Nachdenken anregt. Die preisgekrönten Werke reichten von der packenden Animation „Scale” von Joseph Pierce, die den Kampf eines drogenabhängigen Mannes darstellt, bis hin zum bezaubernden Kinderkurzfilm „Kayak”, der ein unvergessliches Familienabenteuer beschreibt.

Über 1600 Besucher:innen, darunter über 30 Filmschaffende, nahmen am diesjährigen Festival teil.
Über 1600 Besucher:innen, darunter über 30 Filmschaffende, nahmen am diesjährigen Festival teil.

Lokale Talente

Das ALPINALE Kurzfilmfestival feierte nicht nur internationale Meisterwerke, sondern würdigte auch lokale Talente. Besonders bemerkenswert war der „v-shorts”-Preis, der sowohl das regionale Engagement als auch die Qualität von 14 Filmemacher:innen mit Vorarlberg-Bezug unterstrich. Die Vorarlbergerin Sophie Mathis produzierte mit Julie Stempelowa den Kurzfilm „Nelly’s Story” von Regisseur Jonas Steinacker. Nelly schließt ihre Mutter an ihrem 9. Geburtstag aus dem Haus aus und verbarrikadiert sich. Sie postet Videos von ihrer Mutter im Internet, bis die Situation eskaliert und Rettungskräfte anrücken. Der Film beleuchtet die Dynamik zwischen Mutter und Tochter und thematisiert die Macht der sozialen Medien.

Lobende Erwähnungen

Lara Smith zeigt in der Animation „The Hound”, wie sich eine Depression übermächtig anfühlt und offenbart die unsichtbaren Herausforderungen der Betroffenen. Die Jury zeichnete den Film mit einer lobenden Erwähnung in der Kategorie v-shorts aus. „Der Film spricht insbesondere jüngere Zuschauer an, die zunehmend an Depressionen und Isolation leiden. Dieser Film zeigt ihnen: Du bist nicht allein“, lobte die Jury die Vorarlberger Filmemacherin.

„Radio Silence” von Kerren Lumer-Klabbers (Dänemark) behandelt die Trennung von einem geliebten Menschen als eine der schwierigsten Herausforderungen. Für die wunderschöne Darstellung des wachsenden Abstandes in einer Beziehung, für das berührende Schreiben, die ehrliche schauspielerische Leistung und die intime Kameraführung verlieh die Jury eine lobende Erwähnung.

Eine weitere lobende Erwähnung in der Kategorie „Beste Animation” ging an den Schweizer Kurzfilm „The Recording” von Jonathan Laskar. Sie handelt von einem Antiquitätenhändler, der eine magische Schallplatte erhält, die verlorene Erinnerungen abspielt. Eine Reise in die Vergangenheit, begleitet von exzellenter Musik und dramatischer Schwarz-Weiß-Beleuchtung, machen diese Animation zu einem echten Juwel in diesem Genre.

Weitere Preisträger

Im Horror-Kurzfilm „The Tenant” von Lucas Paulino und Ángel Torres (10 Min., Spanien): Mia wacht mit einem seltsamen Schmerz im Bein auf und muss noch in derselben Nacht einen Zauberspruch sprechen, um ihr Leben zu retten.

Den Preis für den besten Virtual Reality-Kurzfilm gewann „Unframed: Paul Klee, Hand Puppets” von Martin Charrière (12 Min., Schweiz): Der Film erzählt die Geschichte und Entstehung der Theaterpuppen des Malers Paul Klee, bis zu seiner Flucht vor den Nazis.

Kinderkurzfilm: „Kayak” von Solène Bosseboeuf, Flore Dechorgnat, Tiphaine Klein, Auguste Lefort, Antoine Rossi (6 Min., Frankreich): Ein Vater unternimmt mit seinem Baby einen Kajakausflug auf einem ruhigen Fluss, der zu einem Familienabenteuer wird.

Die eindrucksvolle Liste der Preisträger:innen und die Unterstützung von Lokalpolitiker:innen wie Bürgermeister Simon Tschann, Kulturstadtrat Cenk Dogan und Landtagsabgeordneter Christoph Thoma zeugen von einer Veranstaltung, die nicht nur Künstler:innen, sondern auch eine Gemeinschaft inspiriert . Es ist ein Beweis für die Kraft des Kinos, Menschen zu vereinen und Kulturen zu überbrücken.

Das 38. ALPINALE Kurzfilmfestival in Bludenz hat nicht nur das Publikum verzaubert, sondern auch einen bleibenden Eindruck in der Welt des Kurzfilms hinterlassen. Der Termin für das nächste Jahr steht bereits fest (6. bis 10. August 2024) – und die Erwartungen sind wieder hoch.

Manuela Mylonas (ALPINALE), Julie Stempelowa und Sophie Mathis („Nelly´s Story“), Julia Mirjam Cantuária („Ein Mord frei“) und Lara Celeste Smith („The Hound“) nahmen die Preise persönlich entgegen.
Manuela Mylonas (ALPINALE), Julie Stempelowa und Sophie Mathis („Nelly´s Story“), Julia Mirjam Cantuária („Ein Mord frei“) und Lara Celeste Smith („The Hound“) nahmen die Preise persönlich entgegen.

Die ALPINALE-Preisträger 2023

Bester Kurzspielfilm: „Das andere Ende der Straße“ von Kálmán Nagy (22 Min., Österreich): Ein Vater konfrontiert den Mobber seines Sohnes. Das Gespräch nimmt eine unerwartete Wendung und führt zu einem moralischen Dilemma.

Bester Kurzspielfilm: „Das andere Ende der Straße”
Bester Kurzspielfilm: „Das andere Ende der Straße”

Beste Animation: „Scale” von Joseph Pierce (15 Min., Frankreich): Während einer Autofahrt verliert Will sein Gefühl für Größe. Aufgrund seiner Drogensucht versucht er, die Ereignisse nachzuvollziehen, die zu dieser Situation geführt haben, bevor er für immer verloren geht.

Lobende Erwähnung Kurzspielfilm: „Radio Silence“ von Kerren Lumer-Klabbers (16 Min., Dänemark): Der Film thematisiert die Trennung von einem geliebten Menschen und zeigt, dass es eine der größten Herausforderungen im Leben ist.

Lobende Erwähnung Animation: „The Record“ von Jonathan Laskar (9 Min., Schweiz): Ein Antiquitätenhändler bekommt eine magische Schallplatte, die verlorene Erinnerungen wiedergibt. Er hört ihr obsessiv zu, bis die schmerzlichste Erinnerung - die Trennung von seiner Mutter im Zweiten Weltkrieg - enthüllt wird.

v-shorts: „Nelly’s Story“ von Jonas Steinacker (19 Min., Österreich): Nelly schließt ihre Mutter an ihrem 9. Geburtstag aus dem Haus aus und verbarrikadiert sich. Sie postet Videos von ihrer Mutter im Internet, bis die Situation eskaliert und Rettungskräfte anrücken.

v-shorts: „Nelly’s Story”
v-shorts: „Nelly’s Story”

Lobende Erwähnung v-shorts: „The Hound“ von Lara Smith (3 Min., Österreich): Während eines gesellschaftlichen Treffens wird Mayas Depression, „The Hound”, übermächtig und offenbart die unsichtbaren Herausforderungen der Betroffenen.

Virtual Reality Kurzfilm: „UNFRAMED: PAUL KLEE, HAND PUPPETS“ von Martin Charrière (12 Min., Schweiz): Erzählt die Geschichte und Entstehung der Theaterpuppen des Malers Paul Klee, bis zu seiner Flucht vor den Nazis.

Horror-Kurzfilm: „The Tenant“ von Lucas Paulino und Ángel Torres (10 Min., Spanien): Mia wacht mit einem seltsamen Schmerz im Bein auf und muss noch in derselben Nacht einen Zauberspruch sprechen, um ihr Leben zu retten.

Kinderkurzfilm: „Kayak“ von Solène Bosseboeuf, Flore Dechorgnat, Tiphaine Klein, Auguste Lefort, Antoine Rossi (6 Min., Frankreich): Ein Vater unternimmt mit seinem Baby einen Kajakausflug auf einem ruhigen Fluss, der zu einem Familienabenteuer wird.
 
Publikumspreis: „Ein Mord frei - Pubertäter“ von Ares Ceylan (18 Min., Deutschland): Was wäre, wenn jeder per Gesetz einen Mord frei hätte? Die Eltern von Mia fürchten um ihr Leben, als ihre rebellische Tochter 18 wird.

38. Alpinale 2023
38. Alpinale 2023

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