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Vertreter der Politik und Wirtschaft bei der Eröffnung der Produktionsanlage für Wasserstoff
v.l.: Christian Purrer (Energie Stmk), Andreas Bock (Wolfram AG), LH Christopher Drexler, LH-Stv. Anton Lang und Martin Graf (Energie Stmk)
v.l.: Christian Purrer (Energie Stmk), Andreas Bock (Wolfram AG), LH Christopher Drexler, LH-Stv. Anton Lang und Martin Graf (Energie Stmk)
Energie Steiermark

Grüner Wasserstoff aus der Südsteiermark

09.05.2023 um 15:14, Cornelia Scheucher
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Im südsteirischen Gabersdorf wurde rund ein Jahr nach dem Spatenstich die erste österreichische Produktionsanlage für grünen Wasserstoff offiziell eröffnet.

Im April 2022 erfolgte der Spatenstich (wir berichteten), nun war es endlich soweit: In der südsteirischen Gemeinde Gabersdorf wurde Dienstagvormittag die erste außerbetriebliche Produktionsanlage für "grünen" Wasserstoff in Österreich eröffnet. 

In eine grüne Zukunft

Die Anlage umfasst 10.000 Quadratmeter und besteht aus einer Photovoltaik-Großanlage mit 6.000 Quadratmeter Kollektorfläche, einem Elektrolyseur für die Produktion von grünem Wasserstoff, einer Trailer-Abfüllanlage und einer Mechanisierungs-Einheit. Im Vollausbau können damit bis zu 300 Tonnen "grüner" Wasserstoff jährlich erzeugt werden. Über zehn Millionen Euro wurden von der Energie Steiermark in das Leuchtturm-Projekt investiert, das die Steiermark – und Österreich – in eine grüne Zukunft führen soll. Zur Erinnerung: Österreich hat sich das Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu werden. 

Mit den Erfahrungen des Pilotprojektes Gabersdorf planen wir den systematischen Ausbau der Wasserstoff-Produktion in Zusammenarbeit mit der Industrie – in einem ersten Schritt sind 150 Megawatt geplant. Gleichzeitig arbeiten wir daran, unsere bestehende Erdgas-Netzinfrastruktur fit für die Integration grüner Gase zu machen, hier haben wir Leitungen mit einer Gesamtlänge von rund 200 Kilometer im Fokus, die wir technisch aufrüsten wollen.

Christian Purrer und Martin Graf

Für Verkehr und Industrie

"Grüner Wasserstoff bildet einen wesentlichen Baustein für die Energiewende. Mit unserer Führungsrolle in diesem bundesweiten Forschungs-Netzwerk positionieren wir uns als wesentlicher regionaler Nachhaltigkeits-Partner, können so unsere Abhängigkeit von Erdgas-Importen weiter reduzieren und gleichzeitig unsere Innovations- und Nachhaltigkeit-Partnerschaft mit der steirischen Industrie ausbauen", erklärt das Vorstandsduo der Energie Steiermark, Christian Purrer und Martin Graf. Der in Gabersdorf gewonnene Wasserstoff wird dann in der Industrie oder im Verkehr (Beispiel: Wasserstoff-Busse) genutzt. Stichwort Mobilitätswende: Bei der Eröffnung war auch ein Toyota Mirai ausgestellt. Das Modell, das mit Wasserstoff fährt, schafft gute 400 bis 500 Kilometer und hat eine Tankzeit von rund drei Minuten.

Die Steiermark geht beim Klimaschutz und der Energiewende weiter voran. Mit der ersten außerbetrieblichen Produktionsanlage für grünen Wasserstoff in Österreich beweisen wir einmal mehr steirische Innovationskraft. Wir investieren damit nicht nur in die Unabhängigkeit von Energieimporten aus dem Ausland, sondern zeigen auch, dass wir offen für unterschiedliche Technologien sein müssen, um bei diesem so bedeutsamen Thema weiter voran zu kommen.

Landeshauptmann Christopher Drexler

Wolfram als erster Abnehmer

Mit der Wolfram Bergbau und Hütten AG hat das Projekt auch schon seinen ersten Abnehmer gefunden – der Betrieb in St. Martin übernimmt jährlich rund 70 Tonnen des grünen Wasserstoffs für seine Energie-Prozesse. "Der Vertrag mit der Energie Steiermark ermöglicht uns die Stärkung unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Die Nähe unseres eigenen Standort in St. Martin im Sulmtal zur Wasserstoffproduktionsanlage ist ein weiterer Beitrag zur regionalen Versorgung unserer hochmodernen Metallurgieanlagen", so Andreas Bock, Technik-Vorstand der Wolfram Bergbau und Hütten AG. 

Optimistischer Blick

Auch Landeshauptmann Christopher Drexler, der die Anlage offiziell eröffnete, blickt optimistisch in die Zukunft: "Mit Wasserstoff, Wind- und Wasserkraft sowie Biomasse haben wir vier große Säulen an erneuerbarer Energie in der Steiermark. Damit leisten wir einen großen Beitrag zur Energiewende." 

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