Amoklauf: Nachahmungstäter in Graz aktiv
- Sorge vor weiteren Shootings
- Erste Nachahmungstäter
- Unterricht am BORG ausgesetzt, andere Schulen informiert
- Hilfe für alle, die sie brauchen
Nach dem Amoklauf am Grazer BORG Dreierschützengasse ist ganz Österreich in Trauer. Elf Menschen, darunter acht Jugendliche, haben ihr Leben verloren. Am Tag nach der schrecklichen Tat wächst aber auch die Sorge vor Nachahmungstätern. Wie Franz Ruf, Generaldirektor für öffentliche Sicherheit, bestätigt, gibt es erste Fälle.
Sorge vor weiteren Shootings
In der Vergangenheit haben sich Täter immer wieder auf vorangegangene "School-Shootings" bezogen. Dass die Gefahr real ist, hat sich bereits Stunden nach der Tat in Graz gezeigt.
Erste Nachahmungstäter
"Wir haben gestern Abend schon erste Nachahmungstäter festgestellt", bestätigt Ruf, Generaldirektor für öffentliche Sicherheit im Innenministerium, heute gegenüber Ö1. Es habe noch am Abend konkrete Drohungen gegen Gymnasien in Graz gegeben. Einsatzkräfte seien sofort aktiv geworden, Spezialteams im Umfeld der betroffenen Schulen postiert worden.
Es habe wie in den vergangenen Wochen Bombendrohungen gegeben, Vorsichtsmaßnahmen wurden getroffen, bestätigt man bei der Landespolizeidirektion Steiermark. Auf APA-Nachfrage will man dort aber nicht von "Nachahmungstätern" sprechen. Zwar gäbe es Verdächtige, die sich nun darauf stürzen, dass ein Amoklauf stattgefunden hat. Einen weiteren Amoklauf habe es aber nicht gegeben.
Unterricht am BORG ausgesetzt, andere Schulen informiert
Am BORG Dreierschützengasse wird es vorläufig keinen Unterricht geben. Die Schule bleibt bis auf Weiteres geschlossen, ob sie in diesem Semester noch einmal ihre Türen öffnet, ist aktuell ungewiss. In der Helmut-List-Halle wurde für Schüler und Lehrer eine zentrale Anlaufstelle eingerichtet. Das Bildungsministerium hat angekündigt, Schulpsychologen aus ganz Österreich nach Graz zu schicken. Auch andere Schulen sind informiert worden: Protokolle für den Ernstfall seien überprüft und aktualisiert worden.
Hilfe für alle, die sie brauchen
Eltern, Lehrer und Schüler in ganz Österreich werden mit ihren Sorgen, Fragen und Ängsten nicht alleine gelassen. Das Innenministerium hat eine Hotline für Betroffene eingerichtet: 059133/8400. Auch psychosoziale Angebote wie „Rat auf Draht“ (147), die Telefonseelsorge (142) oder das Kriseninterventionszentrum stehen zur Verfügung. Rotes Kreuz und Schulpsychologie sind weiterhin im Einsatz.
Redaktioneller Hinweis
Dieser Artikel wurde zuletzt am 11.06.2025, 09:29 Uhr aktualisiert.