Amoklauf angekündigt: Zwei Jugendliche festgenommen
- Manipuliertes Foto und verstörende Ankündigung
- Ermittlungen führten rasch zu den Verdächtigen
- Geständnisse und Unwissenheit
- Gefährliche Drohung: bis zu drei Jahre Haft
- „Null Toleranz“ bei Polizei und Bildungsdirektion
Zwei Schüler im Alter von 14 und 15 Jahren sollen in einer inoffiziellen Snapchat‑Gruppe ihrer Schule im Grazer Bezirk Gries einen Amoklauf angekündigt haben. Die beiden Jugendlichen verwendeten Nicknames, um sich zu tarnen, und schickten ihre Drohung an Mitschüler.
Manipuliertes Foto und verstörende Ankündigung
Laut Ermittlern postete der 14‑Jährige in der Chatgruppe ein manipuliertes Bild zweier Schulklassen, auf dem vermeintlich tote Schüler zu sehen waren. Dazu kündigte er an, dass ein Amoklauf bevorstehe. Der 15‑Jährige bekundete im Chat seine Unterstützung. Beide gaben später an, sie hätten die Drohung nicht ernst gemeint.
Ermittlungen führten rasch zu den Verdächtigen
Am 22. Oktober 2025 erstatteten der Direktor der Mittelschule im Grazer Bezirk Gries und eine Schulsozialarbeiterin Anzeige. Kriminalisten des Stadtpolizeikommandos Graz übernahmen den Fall. Innerhalb von zwei Tagen wurden die Verdächtigen ausgeforscht und auf Anordnung der Staatsanwaltschaft festgenommen. Beide kamen in die Justizanstalt Graz‑Jakomini.
Geständnisse und Unwissenheit
Bei den Einvernahmen zeigten sich beide Schüler geständig. Der 14‑Jährige gab zu, das manipulierte Foto verschickt und den Amoklauf angekündigt zu haben. Sein älterer Mitschüler räumte ein, ihn unterstützt zu haben. Auf die Frage, ob er über die Wirkung seiner Worte nachgedacht habe, antwortete der Jüngere: „Ich habe darüber noch nie nachgedacht.“ Beide betonten in der Einvernahme, dass sie kein Motiv gehabt hätten und sich der Tragweite ihrer Aussagen nicht bewusst gewesen seien.
Gefährliche Drohung: bis zu drei Jahre Haft
Dabei handelt es sich um alles andere als ein Bagatelldelikt: Wer mit einer schweren Straftat droht, muss – auch ohne tatsächliche Ausführung – mit bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe rechnen. Die Staatsanwaltschaft Graz hat die beiden Teenager wegen des Verdachts der gefährlichen Drohung nach §107 StGB angezeigt. Die Jugendlichen wurden einstweilen aus der Haft entlassen.
„Null Toleranz“ bei Polizei und Bildungsdirektion
In einem gemeinsamen Brief an alle steirischen Schulen warnten Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner und Landespolizeidirektor Gerald Ortner vor den Folgen solcher „Scherze“. Polizei und Bildungsdirektion betonten ihre „Null‑Toleranz‑Linie“ im Umgang mit Gewaltandrohungen, egal, ob sie ernst gemeint sind oder nicht: „Jede Drohung wird ernst genommen, sofort angezeigt und hat schwerwiegende Folgen.“