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Rudolf Brandstätter / picturedesk.com

Wels: Impfgegner blockieren Spital

17.11.2021 um 08:57, Lukas Steinberger-Weiß
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Während drinnen um das Leben von Erkrankten gekämpft wird, haben am 16. November 2021 draußen Demonstranten die Zufahrten zum Klinikum Wels-Grieskirchen blockiert. Laut Behörde war die Versammlung genehmigt.

Eigentlich unfassbar. Ärzte und Krankenpersonal warnen vor dem Zusammenbruch des Gesundheitssystems und dann wird eines der größten und wichtigsten Spitäler in Oberösterreich - das Klinikum Wels - von Impfgegnern blockiert. So passiert gestern, 16. November. Die Medizinerin Dr. Lisa-Maria Kellermayer berichtet dazu auf Twitter:

Versammlung war genehmigt!

Unter dem Twitter-Post der engagierten Ärztin kam es natürlich sofort zu einer Diskussion. Auch die Polizei Oberösterreich antwortete auf die Meldung und bezeichnete das Wort "Demo" als Falschmeldung, laut der Behörde war die Versammlung von rund 600 Personen, die gegen eine Impfpflicht im Gesundheitsbereich demonstrierten, genehmigt:

Schiefe Optik bleibt

Sie fragen sich, ob ungeimpfte Personen im Lockdown eigentlich demonstrieren dürfen? Die Antwort lautet: Ja! Das Versammlungsrecht ist durch den derzeit geltenden Lockdown für Ungeimpfte nicht eingeschränkt und war es auch in Vergangenheit während den generellen Lockdowns nicht. Trotzdem fragen sich auf Twitter viele, warum eine Behörde in so einer Situation eine Versammlung vor einem Primärversorgungszentrum im oberösterreichischen Zentralraum genehmigt. Auf den Fotos ist klar zu sehen, dass wichtige Straßen nur erschwert passierbar sind und auch ein Video zeigt, dass es zu Behinderungen im Verkehr vor dem Spital gekommen sein muss:

Update - Rettungsfahrten nicht beeinträchtigt

Laut einer Aussendung des Roten Kreuzes und des Klinikum Wels-Grieskirchen waren zu keiner Zeit während der Versammlung die Rettungs Aus-/Einfahrten blockiert. In Social-Media wurde weiters behauptet, dass es sich bei den Teilnehmern ausschließlich um Krankenhauspersonal gehandelt habens soll. Das Klinikum Wels-Grieskirchen und dessen Belegschaftsvertretung distanziert sich jedoch deutlich von der gestrigen Veranstaltung. Den Teilnehmern war es nicht gestattet das Krankenhausgelände zu betreten.

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