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Christine Rühlinger, Eigentümerin des Braut- und Festmodengeschäfts Hänsel und Gretel, im weekend-Interview.
Christine Rühlinger, Eigentümerin des Braut- und Festmodengeschäfts Hänsel und Gretel, im weekend-Interview.
Ludwig Pullirsch Photography

Perfekt am Ball: Interview mit Christine Rührlinger von Hänsel und Gretel

20.01.2023 um 10:43, Conny Engl
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Die Ballsaison ist offiziell eröffnet. Worauf man in puncto Dresscode achten sollte und wie die Trends aussehen, verrät Christine Rührlinger, Eigentümerin des Braut- und Festmodengeschäfts Hänsel und Gretel in Gunskirchen.

Weekend: Worauf sollte man für eine modisch gelungene Ballnacht achten?
Christine Rührlinger: Das Allerwichtigste ist eine gute Vorbereitung: Gibt es ein Motto oder Thema bei dem Ball? Was ist der Dresscode? Wie werde ich den Abend verbringen – bei Tisch oder eher stehend, bin ich dort alleine oder in Gesellschaft? Werde ich vorher essen gehen oder esse ich am Ball? Wenn all das geklärt ist, dann sind die Bequemlichkeit des Kleides und Anzugs, gute wie bequeme Schuhe und ein allgemeines, sicheres Wohlfühlen ein Garant für eine modisch gelungene Ballnacht.

Weekend: Absolute No-Gos?
Christine Rührlinger: Das Nichteinhalten eines Dresscodes. Wenn zum Beispiel ein langes Abendkleid erwünscht ist, dann darf man kein kurzes oder nur dreiviertel-langes Cocktailkleid tragen. Ein absolutes No-Go sind für Frauen Kniestrümpfe, bei Herren kurze Socken. Alltägliche Accessoires, wie die Handtasche, die auch ins Büro getragen wird, oder Kurzarmhemden sind ebenfalls tabu.

Aboslute No-Gos sind für Frauen Kniestrümpfe oder eine alltägliche Handtasche, bei Herren zu kurze Socken oder Kurzarmhemden. – Christine Rührlinger, Hänsel und Gretel

Weekend: Gibt es eine aktuelle Trendfarbe?
Christine Rührlinger:
In der Ballmode 2023 sind nahezu alle Farben des Regenbogens zu sehen. Klassiker wie Rot, Gold und Dunkelblau gibt es immer. Die aktuelle Trendfarbe ist Magenta – ein kräftiger Fuchsia-Ton, der Freude und Frische in die Kollektionen bringt. Die Farbe steht sehr vielen Frauen ausgezeichnet, sie schmeichelt nahezu jedem Hautton und passt auch zu jeder Haarfarbe – sensationell übrigens zu roten Haaren!

Weekend: Was ist bei Material und Schnitt angesagt?
Christine Rührlinger: Die wichtigsten Materialien sind Spitze, Tüll, Satin, leichte fließende Materialien und Crepe. Unsere Kundinnen legen großen Wert auf hohen Tragekomfort, daher bieten viele Designer auch stretchige, angenehm zu tragende Materialien an, in denen man nächtelang tanzen kann.

Weekend: Welche Accessoires sind ein Muss?
Christine Rührlinger:
Glitter und Glamour: glitzernde Taschen, Schuhe oder Gürtel als Ergänzung zu schlichten Kleidern. Dasselbe gilt für Ketten und Ohrringe, ganz nach dem Motto ‚Mehr ist mehr!‘

Weekend: Welche Ballmode-Regeln gelten für Herren?
Christine Rührlinger:
Steht in der Einladung ‚black tie‘, so ist ein Smoking zu tragen, wobei hier die Machart beliebig gewählt werden kann. Das darf der klassische Schalkragen Smoking sein oder die Spitzfacon, der Smoking darf gemustert sein, auch kann er dunkelblau oder schwarz sein. Er wird entweder mit einer passenden Weste oder einem Kummerbund getragen, immer mit einer Masche. Zum Smoking trägt der Herr keinen Gürtel und nach Möglichkeit auch keine Armbanduhr.

Der Dresscode ‚white tie‘ verlangt vom Herren das Tragen eines Fracks. Diese gibt es ohnehin nur in einer einzigen Form mit einer Frackhose, dem Fracksakko und dem weißen Frackhemd, der weißen Frackweste und der weißen Frackschleife – alles aus weißem Pique. Der Frack wird mit Frackknöpfen an Hemd und Weste aus Perlmutt ergänzt, das Tragen einer Armbanduhr ist absolut verpönt, es muss in diesem Fall eine Taschenuhr sein und obligat zum Frack sind auch die entsprechenden Lackschuhe und schwarze Kniestrümpfe. Der Frack kann individuell noch mit dem passenden Frackmantel, einem weißen Seidenschal und dem klassischen Frackzylinder ergänzt werden.

Weekend: Was tun, wenn es keinen Dresscode gibt?
Christine Rührlinger:
Wenn bei einem Ballevent kein Dresscode vermerkt ist, so ist die Dame in einem schlichten langen Abendkleid und der Herr in einem eleganten schwarzen Anzug immer gut gekleidet. Und ein Ball ist ein Ball, keine Party oder ein kleines Tanzevent! Deshalb: Seien Sie immer besser overdressed als underdressed!

Weekend: Sind Abendkleid und Ballkleid zwei Paar Schuhe?
Christine Rührlinger:
Das sind tatsächlich zwei unterschiedliche Auftritte. Das Ballkleid unterscheidet sich vom Abendkleid eindeutig darin, dass es meist opulenter, glitzernder, bestickter und aufwändiger ist als das Abendkleid. Somit ist ein typisches Ballkleid auch nur für Bälle tragbar. Ein Abendkleid hingegen, das in seiner Machart oft dezenter, simpler und schlichter ist, kann sehr oft auch noch zu anderen Anlässen wie zum Besipiel elegante Konzerte, Silvestergala, etc. getragen werden.

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