U-Haft nach Doppelmord in Enns: 78-Jähriger bleibt hinter Gittern
Nach dem mutmaßlichen Doppelmord in Enns hat das Landesgericht Steyr Untersuchungshaft über den 78-jährigen Robert K. verhängt. Der bisher unbescholtene Pensionist steht im Verdacht, seine Ehefrau (70) und den gemeinsamen behinderten Sohn (41) mit einem Messer getötet zu haben. Die Tat soll sich zwischen Sonntagnachmittag und Montagvormittag ereignet haben.
Geständnis nach Familiendrama
Bei seiner ersten Einvernahme zeigte sich der Verdächtige geständig. Er erklärte laut Staatsanwaltschaft, ein Streit innerhalb der Familie habe zur Eskalation geführt. Als Tatwaffe gilt ein Messer, das am Tatort sichergestellt wurde. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Opfer im gemeinsamen Einfamilienhaus in Enns attackiert wurden.
Der Beschuldigte selbst wurde nach der Tat mit leichten Verletzungen in ein Linzer Krankenhaus gebracht und anschließend in die Justizanstalt überstellt.
Weiter laufende Ermittlungen
„Die U-Haft ist verhängt worden“, bestätigte Staatsanwaltschaftssprecherin Melanie Kurz am Mittwochvormittag. Die Haft gilt zunächst für 14 Tage, danach wird erneut geprüft. Der Verdächtige bleibe vorerst hinter Gittern, während die Ermittlungen wegen Mordes in zwei Fällen weitergeführt werden. Das Haus in Enns wurde von der Polizei versiegelt, Spurensicherung und Tatortarbeit dauern an.
Überforderung als mögliches Motiv
Als mögliches Tatmotiv wird derzeit Überforderung vermutet. Das Ehepaar hatte den beeinträchtigten Sohn seit Jahren gemeinsam gepflegt. Eine Bestätigung dieser Annahme steht noch aus, die Ermittlungen laufen weiter. Es gilt die Unschuldsvermutung.