Linzer Traditionswirtshäuser: Wer kommt, wer geht?
Die Linzer Gastroszene fühlt sich teilweise an wie ein Flur mit beweglichen Türen. Schließt sich die eine, öffnet sich schon die nächste. Trotz Pächterwechseln und neuen Konzepten bleibt eines konstant: Die Hoffnung, dass sich hinter jeder dieser Türen wieder ein Stück echte Linzer Wirtshauskultur verbirgt.
Schlüsseltausch
Während in St. Magdalena das Möderlgut z‘Linz (ehemals Mostbauer Kultur-Gut z‘Linz) Anfang des Jahres als Wirtshaus neu eröffnet hat, ist der Oberwirt seit Ende April insolvent – das letzte Lokal des einstigen Kaufmann-Gastro-Imperiums. Der Schiefe Apfelbaum bekommt ab Juni eine neue „alte“ Führung – Christian Meixner und Manuel Wellmann sollen das älteste Gasthaus von Linz übernehmen. Die bisherigen Pächter wechseln hingegen zur Stefan Stubm in die Garnisonstraße. Gleichzeitig gibt es noch keine Lösung für die Zukunft des Gasthauses Lindbauer an der Linken Brückenstraße, wo auch bereits die Stadt Linz Interesse bekundet hat. Und das beliebte Leopoldistüberl in der Linzer Adlergasse wurde Ende März für insolvent erklärt. Über eine mögliche Nachfolge ist bis dato noch nichts bekannt.

Pächtersuche am Pöstlingberg
Einen neuen Pächter sucht außerdem eine echte Institution in Linz – der Kirchenwirt am Pöstlingberg – erzählt Stefan Haudum im weekend-Interview. Seit Mai 2012 führen er und Alexander Ruetz mit ihrem Team den Gasthof: „Ich möchte mich nach 13 Jahren verändern.“ Wer den Kirchenwirt übernimmt, übernimmt automatisch ein Grundgeschäft, erzählt Haudum: „Wenn du nach Graz fährst, schaust du dir den Uhrturm an, in Linz den Pöstlingberg. Wir machen 90 Prozent mit Tourismus-Kundschaft, zu uns kommen viele Amerikaner mit Schiffen, viele Radfahrer, viele durch die Kirche – Wallfahrten, Firmung, Erstkommunion.“ Fazit: Die Wirtshauslandschaft in Linz bleibt in Bewegung, mal sperrt einer zu, kurz darauf kocht wer neu auf. Es bleibt spannend, wer beim Kirchenwirt den Zapfhahn in Zukunft aufdrehen wird.