Direkt zum Inhalt
Johannes Pieltsch alias "JJ" mit der Trophäe des Eurovision Song Contest 2025 in der Präsidentschaftskanzlei
Linz und Wels geben die gemeinsame Bewerbung für den Eurovision Song Contest 2026 auf.
Linz und Wels geben die gemeinsame Bewerbung für den Eurovision Song Contest 2026 auf.
ALEX HALADA / picturedesk.com

Eurovision: Linz und Wels geben Song Contest auf

01.07.2025 um 16:35, Marcel Toifl
min read
Oberösterreich verzichtet auf den Eurovision Song Contest 2026. Die Städte Linz und Wels geben das Vorhaben aus praktischen Gründen auf.

Die oberösterreichischen Städte Linz und Wels haben entschieden, sich nicht für die Austragung des Eurovision Song Contest 2026 zu bewerben. Nach intensiver Prüfung aller Anforderungen durch interne und externe Expertinnen und Experten wird von einer Bewerbung abgesehen.

Entscheidung gegen Bewerbung

Ziel der Planungen war es, den ESC erstmals nach Oberösterreich zu holen. In enger Zusammenarbeit hatten die Stadtverwaltungen von Linz und Wels ein umfassendes Konzept für ein modernes, klimafreundliches Musik-Großevent erarbeitet. Trotz positiver Ergebnisse in Bereichen wie Organisation, Logistik, Eventerfahrung und Nachhaltigkeit wurde das Projekt schlussendlich nicht weiterverfolgt. Die Entscheidung fiel im Einvernehmen zwischen den Bürgermeistern Andreas Rabl (Wels), Dietmar Prammer (Linz) und Landeshauptmann Thomas Stelzer.

Technik und Kosten als Hürde

Die technische Analyse offenbarte Defizite bei den Hallenstrukturen – vor allem bei Deckenhöhen, Hängepunkten und bühnentechnischen Voraussetzungen. Diese Anforderungen der EBU können derzeit nur an einem einzigen Standort in Österreich vollständig erfüllt werden. Hinzu kamen stark gestiegene Kosten. „Die zu erwartenden Kosten lagen wesentlich über dem geschätzten Kostenrahmen“, erklärt Bürgermeister Andreas Rabl in einer Aussendung der beiden Städte. Auch Landeshauptmann Thomas Stelzer bedauert den Rückzug: „Wels und Linz hätten gemeinsam ein großartiges Fest organisiert. Schade, dass es nun aufgrund von technischen Voraussetzungen nicht dazu kommen kann.“

Stimmen aus Politik und Verwaltung

Die Entscheidung wurde von allen Beteiligten als sachlich nachvollziehbar bezeichnet. Bürgermeister Rabl hält fest: „Wels wäre gemeinsam mit den Partnern bereit und in der Lage gewesen, ein derartiges Großevent zu stemmen. Persönlich hätte es mich auch gefreut, wenn eine Großveranstaltung einmal außerhalb von Wien stattfinden würde.“ Die komplexen Hallenanforderungen und zu hohe Kosten machten dies jedoch unmöglich. Er kündigt an: „Wir werden uns jedenfalls weiter um internationale Events in den neuen Messehallen bemühen – dabei Kooperationsmöglichkeiten mit der Stadt Linz zu suchen, hat sich bewährt.“

Bürgermeister Dietmar Prammer ergänzt: „Wir sind mit großer Überzeugung in dieses Projekt gestartet, weil wir an die Kraft der Zusammenarbeit und an das kulturelle Potenzial unserer Region glauben. Linz hätte mit seinem vielfältigen Angebot, seiner Gastfreundschaft und einem starken Team sehr viel beitragen können.“ Die intensive Zusammenarbeit mit Wels wird trotz der Absage positiv bewertet: „Auch wenn es diesmal nicht zur Bewerbung reicht, zeigt die intensive Kooperation mit Wels, was in Oberösterreich möglich ist, wenn Städte gemeinsam an einem Strang ziehen.“

more