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Großer, runder Gasspeicher bei der voestalpine in Linz mit internationalen Willkommensgrüßen, umgeben von industriellen Rohrleitungen.
In der Kokerei der Voest in Linz ist es zu einem tödlichen Unfall gekommen.
In der Kokerei der Voest in Linz ist es zu einem tödlichen Unfall gekommen.
Albin Schuster / Pressefoto Scharinger / picturedesk.com

Linz: Arbeitsunfall bei Voest endet tödlich

29.08.2025 um 13:00, Stefanie Hermann
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Bei einem Arbeitsunfall in der voestalpine in Linz hat ein Arbeiter tödliche Verbrennungen erlitten. Für die Familie werden jetzt Spenden gesammelt.

Vor etwas mehr als einer Woche ist es auf dem Gelände der voestalpine in Linz zu einem tödlichen Arbeitsunfall gekommen. In der Kokerei des Stahlkonzerns erlitt ein Arbeiter schwerste Verbrennungen. Der Vorfall ereignete sich bereits am Donnerstagvormittag, dem 21. August. Die genauen Umstände waren zunächst unklar, jetzt werden nach und nach weitere Details bekannt.

Arbeiter stirbt Reanimation

Gegen 9:30 Uhr ist es Donnerstagvormittag zu dem tödlichen Unfall gekommen. Umgehend wurde die Werkssicherung alarmiert, zwei Notärzte sowie weitere Einsatzkräfte trafen binnen Minuten ein. Trotz sofortiger Reanimationsversuche konnte sein Leben nicht mehr gerettet werden. Der 32-Jährige starb noch am Unfallort.

Direkt nach dem Vorfall wurden rund zehn Kolleginnen und Kollegen psychologisch betreut. Drei Mitglieder des Kriseninterventionsteams des Roten Kreuzes waren dafür im Einsatz.

Unfallursache unklar

In der Kokerei wird aus spezieller Steinkohle sogenannter Koks hergestellt, ein unverzichtbarer Brennstoff für die Stahlproduktion. Dazu wird die Kohle unter Luftabschluss auf etwa 1.000 Grad Celsius erhitzt, wobei brennbare Gase und Teer entweichen. Zurück bleibt der feste Kohlenstoffträger Koks, der nach dem Abkühlen in Hochöfen weiterverwendet wird, um gemeinsam mit Eisenerz flüssiges Roheisen zu erzeugen.

Wie es im Prozess zu dem tödlichen Unfall kommen konnte, ist noch unklar. Ob die schweren Verbrennungen durch technisches Versagen, menschliche Fehler oder andere betriebliche Abläufe entstanden sind, ist derzeit Gegenstand von Ermittlungen. Offizielle Angaben zu möglichen Mängeln an Sicherheitsvorkehrungen, Abläufen oder Verantwortlichkeiten sind bislang ausstehend. 

Polizei und das Arbeitsinspektorat ermitteln, die voestalpine hat zugesichert, die Untersuchungen vollumfänglich zu unterstützen.

Opfer war Familienvater und Eishockeyspieler

Mittlerweile wurde die Identität des Verunfallten bestätigt. Es handelt sich um den 32-jährigen Richard Höller. Neben seinem Brotberuf bei der Voest war er ein fester Bestandteil der Danube Ducks Linz, wo er mit der Rückennummer 9 in der Liwest Amateurhockey Oberliga spielte. Höller war verheiratet und hinterlässt zwei kleine Kinder.

Verein startet Spendenaktion für Hinterbliebene

Um die junge Familie in dieser schweren Zeit zu unterstützen, hat Höllers Verein eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Unter dem Verwendungszweck „Unterstützung Familie Höller“ können Beiträge auf ein eigens eingerichtetes Konto bei der VKB-Bank überwiesen werden (IBAN: AT92 1860 0000 1077 2093).

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