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Der Coradia iLint im Testeinsatz auf der Aspangbahnstrecke.
Der Coradia iLint im Testeinsatz auf der Aspangbahnstrecke.
Andi Dirnberger

On Tour: ÖBB testen Wasserstoff-Zug

13.10.2020 um 12:12, Andi Dirnberger
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Vom Drehkreuz Wiener Neustadt aus testen die ÖBB derzeit den Wasserstoff-betriebenen Regionalzug Coradia iLint auf nicht elektrifizierten Nebenbahnen. Die Kundenbegeisterung ist groß.

Die ÖBB testen derzeit den Wasserstoffbetrieb: Probegefahren wird aktuell auf der Inneren Aspangbahn (Wiener Neustadt – Wien Hauptbahnhof), der Äußeren Aspangbahn (Wiener Neustadt – Aspang Markt - Hartberg) sowie den Bahnlinien nach Gutenstein und Puchberg am Schneeberg. Entwickelt wurde der Coradia iLint vom französisch-deutschen Bahngiganten Alstom in Salzgitter (D) und Tarbes (F), die Fertigung erfolgt in Salzgitter. 2018 erhielt der Regionalzug die Bahnzulassung in Deutschland, bis Ende November 2020 wird die Tauglichkeit jetzt auf den Nebenbahnen in Niederösterreich getestet.

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Gegenwart und Zukunft: die 5047er-Garnituren aus Jenbach und der Wasserstoff-betriebene Coradia von Alstom.

Quantensprung mit Wasserstoff

Gegenüber den hier hauptsächlich in Einsatz stehenden 5047er-Dieseltriebwagen, die in den 80er und 90er-Jahren in Jenbach gefertigt wurden, ist der „Wasserstoffexpress“ natürlich ein Quantensprung: Bis zu 140 km/h schnell (die 5047er schaffen maximal 120 km/h), 153 Sitzplätze anstelle der allerdings sehr bequemen 64 und vor allem: null Emissionen, null CO, null Stickstoffoxide.

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Wasserstoff-Energie für die Schiene.

Wasserstoffantrieb schafft 600 Kilometer Reichweite

Betankt wird der Zug in Wiener Neustadt, ein Tank reicht laut Hersteller für 1.000 Kilometer, was ein Bahninsider auf 600 relativiert. Auch eine stolze Reichweite, doch wie funktioniert der Wasserstoffantrieb? Die elektrische Energie für den Coradia iLint wird an Bord in einer Brennstoffzelle durch die Verbrennung von Wasserstoff und Sauerstoff aus der Umgebungsluft zu Wasser erzeugt und vorübergehend in Batterien gespeichert. Die nicht so zahlreichen, aber sehr treuen Stammgäste der Inneren Aspangbahn sind begeistert, das waren sie aber auch beim im Februar getesteten „Batteriezug“ von Siemens. Man kann gespannt sein, wohin die Reise gehen wird!

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