Tragödie am Gletscher: 51-Jähriger von Lawine getötet
Fetzblauer Himmel, frischer Schnee und eine Winterlandschaft wie aus dem Bilderbuch – die gestrigen Bedingungen haben viele Tourengeher und Skifahrer in die Berge gelockt. Ein tragischer Unfall zeigt jedoch, dass auch die "weiße Gefahr" stets lauert.
Von Lawine mitgerissen
Ein 51-jähriger Mann aus Tschechien ist am Sonntag gegen 13.15 Uhr im Skigebiet Mölltaler Gletscher abseits der Pisten Richtung Tal unterwegs gewesen. Plötzlich hat sich auf 2.700 Metern Höhe eine etwa 150 Meter breite und 300 Meter lange Schneebrettlawine gelöst. Der Tscheche konnte den Schneemassen nicht mehr entkommen und wurde komplett unter der Lawine begraben.
Zeugen beobachten Vorfall
Augenzeugen haben den Lawinenabgang beobachtet und gesehen, wie der Mann darunter verschüttet wurde. Sie konnten den 51-Jährigen ausgraben und begannen sofort mit Reanimationsmaßnahmen. Nach dem Eintreffen des Rettungshubschraubers RK 1 wurden die Wiederbelebungsversuche fortgesetzt. Für den 51-Jährigen kam jedoch jede Hilfe zu spät, er verstarb noch an der Unfallstelle.
Suchaktion gestartet
Vorerst konnte nicht ausgeschlossen werden, dass noch weitere Personen unter die Lawine gekommen sind. 36 Bergretter aus Fragnatn, Mallnitz und Winkler standen mit sechs Suchhunden, Mitarbeiter der Bergbahnen, sieben Alpinpolizisten sowie zwei Notarzt- und einem Polizeihubschrauber im Einsatz. Nachdem der komplette Lawinenkogel abgesucht wurde und keine Vermisstenmeldungen mehr eingingen, hat man die Suchaktion abgebrochen.
Lawineneinsatz in Obertauern
Ebenfalls am Sonntag gegen die Mittagszeit ist bei der Bergrettung Obertauern ein Alarm eingegangen, dass an den Südhängen des Seekarecks (2.217 m) eine Lawine abgegangen ist. Zeugen hätten vier Personen gesehen, die in den Lawinenkegel eingefahren seien – nur zwei seien aber wieder herausgekommen. Eine große Suchaktion mit 22 Bergrettern aus Obertauern und Radstadt mit Suchhunden, drei Hubschrauberteams und Alpinpolizei wurde gestartet. Es konnten aber keine weiteren Verschütteten gefunden werden, gegen 15.00 Uhr wurde der Einsatz abgebrochen.