Unternehmensgründungsprogramm des AMS: Kärntner Erfolgsgeschichten
Seit 1995 gibt es das Unternehmensgründungsprogramm des AMS – über 9.000 Unternehmen haben sich seither entschieden, über diesen Weg in die Selbstständigkeit zu gehen. Das Programm ist klein, aber wichtig – heuer werden für die Gründungsbeihilfe rund eine Million Euro eingesetzt. Das UGP leistet einen wichtigen Impuls für den Arbeitsmarkt, sind sich Peter Wedenig, Geschäftsführer des AMS Kärnten und Herwig Simoner, Geschäftsführer der bit Management Beratungs GmbH, einig. Aufgrund der Pandemie waren die Gründungszahlen zwischenzeitlich gesunken, mittlerweile nähert man sich aber wieder Vor-Corona-Werten an. Im Durchschnitt des letzten Jahrzehnts starteten jährlich mehr als 400 Gründer via UGP in die Selbstständigkeit.
Es gibt zwei Phasen des UGP: die Klärungsphase (max. acht Wochen, für Wiedereinsteiger max. 10 Wochen) sowie die Vorbereitungsphase/Realisierungsphase (sechs Monate, in Ausnahmefällen neun Monate). In diesem Programm wird zunächst die Idee auf die Realisierbarkeit und Nachhaltigkeit geprüft und anhand von Kriterien analysiert (rechtliche Voraussetzungen, Finanzierbarkeit etc.). In der zweiten Phase wird ein individuelles Unternehmenskonzept erarbeitet. Die Teilnehmer erhalten betriebswirtschaftliche, rechtliche und organisatorische Unterstützung bei der Umsetzung des Gründungsvorhabens. Außerdem werden die Anforderungen im beruflichen und privaten Umfeld näher ins Blickfeld genommen.
Kärntner Erfolgsgeschichten
Laut Statistik ist der durchschnittliche Gründer 37 bis 40 Jahre alt und männlich, wohingegen im Bereich „Private Dienstleistungen“ Frauen dominieren. Hier ein Blick hinter die Statistik: drei Kärntner Unternehmer, die mit ihrer Idee erfolgreich geworden sind.
So beispielsweise Misaela Lisjak, die im Rose Cupcake Shop (zwei Mal vertreten in Klagenfurt) selbstgemachte, zum Teil vegane und glutenfreie Kärntner Cupcakes anbietet. Sie arbeitet eng mit regionalen Produzenten zusammen. Arno Trinkl und Wolfgang Rauter hingegen haben sich mit Trastic selbstständig gemacht und schenken damit Plastik ein „zweites Leben“. Sie produzieren außergewöhnliche und vor allem nachhaltige Einrichtungslösungen aus 100 Prozent recyceltem Kunststoff für Personen und Unternehmen, die ihren ökologischen Fußabdruck verbessern wollen. Aus nicht mehr gebrauchten Plastikstöpseln, Schneidbrettern, Joghurtbechern, Verpackungen, PET-Flaschen oder Granulaten werden Platten und daraus coole Möbelstücke.
Zuletzt noch ein Blick auf die Tätigkeit von Alexandra Riepl, die sich mit Flora Cola einen Traum erfüllt hat. Mit der Eberraute (Cola-Kraut) produziert sie in Völkermarkt pures Naturcola ohne Koffein – ganz ohne Chemie. Flora Cola ist beispielsweise bei SPAR, EUROSPAR, INTERSPAR und BILLA, Unser Lagerhaus , METRO sowie einigen Gastronomiebetrieben erhältlich.