Umfrage: Brauchen wir Vermögenssteuern?
Seit Andreas Bablers Kür zum Bundesparteivorsitzenden der SPÖ feiert das Thema „Vermögenssteuern“ ein vielbeachtetes Comeback im politischen Diskurs. Insbesondere über die Einführung einer Erbschaftssteuer soll ein Beitrag zu einer gerechteren Vermögensverteilung innerhalb der Gesellschaft geleistet werden. Kritiker sehen darin jedoch den populistischen Auswuchs einer überholten Klassenkampfmentalität und orten Sozialneid. Wir haben in diesem Zusammenhang die Meinung bekannter Kärntner eingeholt und sind auch an Ihrer Sichtweise interessiert.
Markus Malle (Clubobmann/ÖVP)
Eine Vermögenssteuer löst unsere Probleme nicht, sondern schürt nur den Neid. Bei den bereits bisher präsentierten Ausnahmen bleibt entweder kaum Geld übrig, oder es wird der Mittelstand zur Kasse gebeten – deshalb ist die Forderung populistisch und bewusst irreführend.
Andreas Sucher (Landesgeschäftsführer/SPÖ)
Ja! In Österreich zahlen Superreiche sehr geringe Beiträge. Daher ist mehr Gerechtigkeit geboten. Man muss Milliardäre und Millionäre dazu ermutigen, mehr an die solidarische Gemeinschaft zurückzugeben, um so ihren Beitrag zum gemeinsamen Wohlstand und sozialen Frieden zu leisten.
Janos Juvan (Landessprecher/NEOS)
In Österreich müssen die Menschen schon viel zu viel Steuern zahlen. Vor allem für ihre eigene Arbeit werden sie viel zu stark zur Kassa gebeten. Wenn die Lohn- und Einkommenssteuer deutlich gesenkt ist, kann man über eine Erbschaftssteuer vielleicht reden. Vorher sicher nicht.
Enrik Mandl (Rechtsanwalt/Klagenfurt)
Eine Senkung von Steuern & Lohnnebenkosten auf Arbeit durch eine Erbschaftssteuer mit hohen Freibeträgen bedeutet eine Umverteilung vom Glück der Geburt zum verdienten Erfolg für Leistungswillige, damit ein Eigenheim auch ohne Lottogewinn gekauft werden kann.
Erwin Angerer (Landesparteiobmann/FPÖ)
Wir brauchen keine Vermögenssteuern, Österreich ist schon ein Hochsteuerland. Der Staat hat ein Ausgabenproblem, aber kein Einnahmenproblem. Es kann auch nicht sein, dass Leistung bestraft wird. Statt Bürger noch mehr zu belasten, sollte man Konzerne, die in Steueroasen flüchten, höher besteuern.