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Der junge Musiker Simon Stadler steht, in einen modernen Anzug gekleidet, vor einem umzäunten Park
„Heimische Musiksender lassen vielversprechende Nachwuchstalente oftmals im Stich und fokussieren sich zu sehr auf den Mainstream.“
„Heimische Musiksender lassen vielversprechende Nachwuchstalente oftmals im Stich und fokussieren sich zu sehr auf den Mainstream.“
Peter Pegam

Simon Stadler: Radiosender lassen Nachwuchs häufig im Stich

28.09.2021 um 15:00, Stefan Kohlmaier
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Der Maria Saaler Liedermacher Simon Stadler schickt sich an, als Pro­tegé des großen Konstantin Wecker die Musikwelt zu erobern und wünscht sich mehr Unterstützung für österreichische Nachwuchstalente.

Weekend: Könntest du uns bitte einen Abriss deines musikalischen Werdeganges geben?
Simon Stadler: Ich habe bereits mit fünf Jahren mit dem Klavierspiel begonnen, mich in weiterer Folge auf dem Konservatorium im klassischen Stil ausbilden lassen und schlussendlich ein Studium der Filmmusik absolviert. Durch einen Auftritt als Statist für den Film „Der Mann mit dem Fagott“ durfte ich eines meiner größten Vorbilder, Udo Jürgens, näher kennenlernen. Dieses Treffen fungierte als eine Art Initialzündung und hat mich dazu inspiriert, mich der Neuinterpretation seiner sowie der Musik meines zweiten großen Idols, Konstantin Wecker, zu widmen. Letzterer nahm mich schließlich auf seinem Label „Sturm & Klang“ unter Vertrag und animierte mich als Mentor dazu, eigenständige Werke zu komponieren.

Weekend: Wie beurteilst du den Status der heimischen Musikszene?
Simon Stadler: Prinzipiell erachte ich es als großartig, dass viele österreichische Künstler sich wieder der deutschen Sprache zuwenden, da unsere Muttersprache über einen wunderschönen Klang verfügt. Außerdem bin ich der Ansicht, dass sie deutschsprachigen Interpreten eine authentischere Ausdrucksweise und ein emotional intensiveres Wirken auf das Publikum erlaubt. Die hohe Qualität der heimischen Musikkultur lässt sich auch an den Erfolgen von Musikern wie „Pizzera & Jaus“ sowie „Seiler & Speer“ ablesen. Leider erfahren österreichische Nachwuchstalente deutlich zu wenig Unterstützung von den führenden Musiksendern des Landes. Selbige konzentrieren sich fast ausschließlich auf Mainstream-Stars aus dem englischsprachigen Raum sowie bereits arrivierte österreichische Künstler.

Der junge Musiker Simon Stadler lehnt mit einer Akustikgitarre in der Hand an der Motorhaube eines roten Cabrios vor ländlicher Kulisse
Simon Stadler (25) gehört zu den aufstrebendsten heimischen Musikern. Der Liedermacher peilt für 2022 seinen internationalen Durchbruch an.

Weekend: Sollte unseren Radiosendern über eine Quotenregelung ein Mindestanteil heimischer Interpreten am Sendeprogramm vorgeschrieben werden?
Simon Stadler: Ich würde sofort für eine derartige Regel plädieren. Radiosender sollten als eine von Art Talent-Scouts in Erscheinung treten und österreichische Musiker einer breiten Öffentlichkeit zu Gehör bringen. Das reichhaltige künstlerische Potenzial der heimischen Szene wird nämlich oftmals nicht wahrgenommen. Vielen Nachwuchsmusikern bleibt daher nur die Teilnahme an einer der unzähligen Castingshows, die ich jedoch für furchtbar befinde, da sie ausschließlich kurzlebige Instant-Stars produzieren und in letzter Konsequenz nur die Juroren sowie die dahinterstehende Maschinerie profitieren.

Weekend: Was dürfen deine Fans in naher Zukunft von dir erwarten?
Simon Stadler: Aktuell stehen zwei Veröffentlichungen in den Startlöchern: Meine neue Single „Herbstwind“, die ab 29. Oktober erhältlich sein wird, und mein erstes originär komponiertes Album, das den Titel „Ohne Last“ trägt und dessen Veröffentlichung für den 21. Jänner 2022 geplant ist.

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