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Jürgen Hartinger auf dem Balkon des obersten Stockwerks der KLV-Zentrale vor der Kulisse der Klagenfurter Innenstadt
Jürgen Hartinger ist einer von zwei Vorstandsdirektoren der Kärntner Landesversicherung
Jürgen Hartinger ist einer von zwei Vorstandsdirektoren der Kärntner Landesversicherung
KLV

Jürgen Hartinger: „Wir sind unseren Versicherungsnehmern verpflichtet und keinen Aktionären!"

10.03.2022 um 17:38, Stefan Kohlmaier
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Im Gespräch mit dem Vorstandsdirektor der Kärntner Landesversicherung erfuhren wir, welche Themen den Versicherungssektor momentan beherrschen und welche Qualitäten der KLV die Marktführerschaft in Kärnten bescheren.

Weekend: Worauf führen Sie den anhaltenden Erfolg der KLV in ihrer 123-jährigen Geschichte zurück?
Jürgen Hartinger: Wir fühlen uns seit unserer Gründung im Jahre 1899 den sozialen Werten der Existenzsicherung und Armutsbekämpfung verbunden. Konkret verstehen wir darunter eine faire, qualitätsvolle und persönliche Betreuung, die unsere Kunden im Schadensfall vor weitreichenden finanziellen Konsequenzen bewahrt. Als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit agieren wir zudem ausschließlich zum Wohle unserer Versicherungsnehmer als Eigentümer des Unternehmensvermögens und sind nicht dazu verpflichtet, stetig steigende Dividenden für Aktionäre zu erwirtschaften.

Weekend: Welche Strategien verfolgen Sie für das Jahr 2022?
Jürgen Hartinger: Wir werden unser Angebot in Zukunft verstärkt nach den spezifischen Bedürfnissen einzelner Zielgruppen, wie etwa Unternehmensgründerinnen, ausrichten und diese bestmöglich bedienen. Ferner wollen wir unter dem Schlagwort „New Work“ die Professionalisierung der Homeoffice-Infrastruktur unserer Mitarbeiter weiter vorantreiben, um somit auch unseren Kunden eine perfekte Kombination aus On- sowie Offline-Betreuung bieten zu können.

Porträt des Vorstandsdirektors der KLV, Jürgen Hartinger, der einen Anzug samt blauer Krawatte trägt
Seit 2019 fungiert er auch als Vorstandssprecher des Unternehmens

Weekend: Welche Trends sind momentan auf dem Versicherungssektor zu beobachten?
Jürgen Hartinger: Als Zukunftsthema schlechthin gelten aktuell Versicherungsleistungen für durch Naturkatastrophen verursachte Schäden. Und aufgrund des Klimawandels wird die Nachfrage in diesem Produktsegment in den kommenden Jahren auch weiterhin erheblich an Bedeutung gewinnen. Die voranschreitende Digitalisierung bringt wiederum eine immer raschere und stärker personalisierte Abwicklung der Serviceleistungen mit sich. Des Weiteren nimmt der Preisdruck innerhalb der Versicherungsbranche ebenfalls beständig zu.

Weekend: Über welche Versicherungen sollte man unbedingt verfügen?
Jürgen Hartinger: Eine private Haftpflichtversicherung ist für mich unverzichtbar. Andernfalls können einen beispielsweise die aus einem Skiunfall mit schwerem Personenschaden, etwa einer Querschnittlähmung, resultierenden Kosten in den Ruin treiben. Eine Feuerversicherung für das Eigenheim ist ein ebenfalls sehr probates Mittel, um potenziell existenzbedrohende Risiken abzuwenden.

Weekend: Was entgegnen Sie der Kritik, Versicherungen würden sich vor Zahlungen prinzipiell drücken?
Jürgen Hartinger: Diese Behauptung entspricht nicht den Tatsachen und lässt sich auch statistisch leicht widerlegen. In der KLV bewegen sich die Fälle, in denen das Erbringen einer Zahlungsleistung zur Diskussion steht, im Promillebereich. Ab und an müssen wir jedoch die finale Entscheidung eines Gerichts abwarten, da die juristische Sachlage hinsichtlich einer Versicherungsleistung nicht zweifelsfrei bewertet werden kann.

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