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Außenansicht einer Hofer-Filiale
Lebensmittelreise Hofer nimmt einen massiven Stellenabbau vor.
Lebensmittelreise Hofer nimmt einen massiven Stellenabbau vor.
HOFER KG

Stellenabbau: Hofer streicht Hunderte Jobs

12.09.2025 um 09:50, Marcel Toifl
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Lebensmittelriese Hofer nimmt in Kärnten einen großen Stellenabbau vor. Insgesamt fallen rund 200 Jobs weg. Im Filialbereich soll sich nichts ändern.

Die Supermarktkette Hofer stellt sich neu auf. Im gesamten Konzern laufen derzeit interne Umstrukturierungen. Das Filialgeschäft bleibt verschont. Doch in anderen Bereichen gibt es einen massiven Stellenabbau oder eine Abwanderung ins Ausland.

Hofer informiert über Stellenabbau

Am Dienstag hat Hofer die ersten Mitarbeitenden über geplante Änderungen informiert. Man habe diese frühzeitig eingebunden und über die nächsten Schritte unterrichtet. Ziel sei es, ein längerfristiges Projekt zur Steigerung der Kosteneffizienz zu starten, wie eine Unternehmenssprecherin gegenüber MeinBezirk.at erklärt: „Daher haben wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für diese Woche Termine bekanntgegeben, in denen wir über die nächsten Schritte in diesem längerfristigen Projekt mit ihnen sprechen werden.“

Auslagerung und Stellenabbau

Ein zentraler Punkt der Maßnahmen ist die Verlagerung von Aufgaben. Standardisierte und repetitive Tätigkeiten in den Corporate-Bereichen sollen künftig ausgelagert werden – an Dienstleister im Ausland. Laut dem Standard ist ein dreistelliger Stellenabbau geplant. Betroffen seien unter anderem IT-Manager in Oberösterreich und Verkaufsmanager in Tirol. Dennoch weist Hofer öffentlich den Begriff „Jobabbau“ zurück. Es handle sich um eine „interne Umstrukturierung“. Alle betroffenen Mitarbeitenden sollen Angebote für eine Weiterbeschäftigung erhalten. Die Sprecherin stellt klar: „Alle von den Umstrukturierungen betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bekommen die Option, in anderen abteilungsinternen Bereichen oder an anderen Unternehmensstandorten weiterzuarbeiten.“

Wien bleibt unberührt

Das operative Geschäft in den Filialen ist von den Maßnahmen nicht betroffen. In Wien, wo derzeit rund 1.800 Menschen in 120 Hofer-Filialen arbeiten, soll es keine Kündigungen oder Schließungen geben. Im Gegenteil, man sucht verstärkt nach neuem Personal. Laut Hofer sind österreichweit über 1.200 Stellen offen – vor allem im Verkauf und in der Logistik.

Lager in Kärnten vor dem Aus

Konkrete Auswirkungen gibt es dennoch. Das Auslieferungslager in Weißenstein bei Villach wird Ende 2026 geschlossen. Das bestätigte Hofer dem ORF Kärnten. Rund 200 Beschäftigte sind betroffen. Ihnen sollen laut Unternehmen Jobangebote an anderen Standorten gemacht werden. Ein Sozialplan wird erarbeitet. Auch Bürgermeister Harald Haberle wurde über die Schließung informiert.

Er zeigt sich gegenüber Meinbezirk enttäuscht: „Ich habe damals nachgefragt, ob das Logistikzentrum in Weißenbach erhalten bleibe, und man habe mir versichert, dass eine Schließung aktuell kein Thema sei.“ Nun gelte das Gegenteil. Die Gemeinde verliert mit dem Lager einen ihrer größten Betriebe. Die Warenverteilung übernimmt künftig das neue Logistikzentrum in Graz-Lieboch. Die für Hofer tätige Spedition in Kärnten muss künftig mit längeren Fahrtwegen rechnen, ist aber laut eigenen Angaben nicht direkt betroffen.

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